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Sport: Vor den Toren Athens

Die Basketballer dürfen nicht zu Olympia, die Handballer sind dabei – eine Übersicht

Berlin. Als im Jahre 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit stattfanden, kämpften gerade mal 295 Sportler um Ruhm und Ehre. Heute lautet das Ziel für zehntausende Athleten weltweit: die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Athen 2004. Doch wer dabei sein will, muss sich zunächst durch die Qualifikation quälen. Die deutschen Volleyballerinnen haben sich am Samstag mit ihrem Sieg gegen die Türkei für die Spiele qualifiziert (siehe Artikel links); die Männer sind dagegen nicht dabei. Trotzdem hofft die deutsche Sportführung, dass die Olympiamannschaft stark besetzt sein wird. „Das Team wird ähnlich groß sein wie vor vier Jahren in Sydney“, sagt Klaus Steinbach, der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees. In Sydney waren 430 deutsche Athleten beteiligt, für dieses Jahr rechnet Steinbach mit „etwa 450“. Die Vorgaben der Funktionäre sind ehrgeizig. „Wir haben das Ziel, den dritten Platz im Medaillenspiegel zu erreichen“, sagt Jörg Ziegler, der Leistungssport-Vizechef des Deutschen Sportbundes. Ist das zu schaffen? Ein Überblick über die Qualifikation der Mannschaften zeigt: Die deutschen Sportler können zwar international mithalten – doch viele Teams müssen die Spiele in Athen zu Hause vor dem Fernseher verfolgen.

Baseball/Softball: Schade für den Baseball- und den Softball-Verband: Sowohl die Baseball-Herren als auch die Softball-Damen verpassten die Norm für Athen. Noch nie in der olympischen Geschichte des Baseballs (seit 1992) hat sich eine deutsche Mannschaft qualifiziert. Ebenso war seit 1996 noch kein deutsches Softballteam an Olympischen Spielen beteiligt.

Basketball: Enttäuschend endete die Teilnahme der Basketball-Herren an der Europameisterschaft in Schweden. Dirk Nowitzki und sein Team hätten für die Olympia-Qualifikation Platz drei erreichen müssen, scheiterten aber im Ausscheidungsspiel nach der Vorrunde knapp an Italien (84:86). Für die Frauen war schon vorher Schluss: Die Europameisterschaft in Griechenland fand ohne sie statt, somit konnte sich das Team auch nicht für Athen qualifizieren.

Beachvolleyball: Hier werden für die Olympia-Teilnahme jeweils Platzierungen in der Weltrangliste zugrunde gelegt. Maßgeblich sind die Daten vom Januar des vergangenen Jahres bis zum Juli 2004. Nach den derzeitigen Berechnungen bedeutet das: Bei den Herren wären drei, bei den Damen zwei deutsche Teams dabei.

Fußball: Im vergangenen Jahr waren die Damen Deutschlands bestes Team – mit einem 2:1-Erfolg im Finale über Schweden sicherte sich die Mannschaft von Tina Theune-Meyer und Sylvia Neid zum ersten Mal den Weltmeistertitel. Lohn: die direkte Qualifikation für Olympia. Die Nationalmannschaft der Männer nimmt im Sommer an der EM in Portugal teil, dafür hat der Nachwuchs noch die Möglichkeit, nach Griechenland zu fahren: Bei der EM-Endrunde im Mai und Juni in Deutschland muss die U 21 von Ulli Stielike mindestens Platz drei schaffen.

Handball: Während die Frauen bei der Weltmeisterschaft in Kroatien im Dezember 2003 in der Hauptrunde ausschieden, hatten die Männer bereits einige Monate zuvor zur Überraschung vieler Fans den zweiten Platz belegt. Als Vizeweltmeister ist das Team auch beim olympischen Turnier dabei.

Hockey: Den Titel Europameister trägt seit vergangenem Sommer die Hockey-Nationalmannschaft der Herren. Zum wiederholten Male holte das Team den Titel, dieses Mal in Barcelona, und ist damit direkt qualifiziert. Die Frauen bekommen im März die Gelegenheit, ihre Eignung zu zeigen. In Auckland muss Trainer Markus Weise mit seinen Spielerinnen mindestens Platz fünf belegen.

Wasserball: Für Frauen und Männer gelten gleiche Kriterien: Die besten drei Teams internationaler Turniere lösen die Tickets für Athen. Dafür müssen die Frauen vom 23. bis 29. Februar im italienischen Imperia ihre Wurfkraft beweisen; die Herren reisen am 25. Januar nach Rio de Janeiro.

Christopher Buhl

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