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Sport: Vorbei und raus

Dortmund verliert im DFB-Pokal 0:1 in Hannover

Hannover 96 Borussia Dortmund 1:0 (0:0)

Das Spiel in Hannover sollte für Borussia Dortmund der Wendepunkt in einer bisher enttäuschenden Saison sein. Stattdessen wurde es der Tiefpunkt. Mit seinem Siegtreffer zum 1:0 (0:0) schoss Silvio Schröter Hannover 96 ins Viertelfinale und Borussia Dortmund aus dem DFB-Pokal. Die finanziell und sportlich angeschlagenen Dortmunder müssen sich nun auch vom Traum verabschieden, über den Pokal das internationale Geschäft erreichen zu können. Dabei hatte der BVB zunächst drei gute Möglichkeiten, die Ewerthon vergab. In der Folge kam Hannover besser ins Spiel.

Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller rettete das 0:0 in die Pause, eine Viertelstunde nach dem Seitenwechsel war aber auch er machtlos. Eine Hereingabe von Daniel Stendel schob Schröter aus elf Metern an Weidenfeller vorbei ins Tor. Zehn Minuten vor Ende verursachte Weidenfeller durch ein Foul an Stendel auch noch einen Elfmeter. Dortmunds Aus schien besiegelt, doch Thomas Christiansen verschoss. Drei Minuten später stand plötzlich ein Dortmunder Spieler am Elfmeterpunkt. Ewerthon hatte nach einem Foul an Sebastian Kehl die Chance. Dortmunds Hoffnungen noch ein wenig am Leben zu erhalten. „Wir hatten unsere Chancen“, sagte Trainer Bert van Marwijk. „Schade, dass Ewerthon den Elfmeter nicht verwandelt, dann hätten wir noch eine Möglichkeit gehabt.“ Doch der Schuss ging vorbei. Wie so vieles zurzeit bei Borussia Dortmund.

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Arminia Bielefeld - Karlsruher SC 4:0 (1:0)

Fußballfans sind es gewohnt, Leid zu ertragen. Es gibt aber Anhänger, die in dieser Hinsicht die Dimension des Fassbaren weit überschreiten. Die Fans von Arminia Bielefeld zum Beispiel. Ihr Klub zog gestern mit einem souveränen 4:0-Erfolg gegen den Zweitligisten Karlsruher SC ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Der historische Wert wird erst deutlich, wenn man hinzufügt: Es war der größte Erfolg der 99-jährigen Vereinsgeschichte. Vor allem auf Grund einer starken zweiten Halbzeit war der Sieg verdient. Ervin Skela brachte die Gastgeber nach Pass von Rüdiger Kauf bereits in der vierten Minute in Führung. Trotzdem tat sich das Team von Trainer Uwe Rapolder gegen Karlsruhe zunächst schwer.

„In der Halbzeit musste ich deutlich werden“, sagte Rapolder. „Danach ist die Mannschaft wie verwandelt aus der Kabine gekommen.“ Der Karlsruher Christian Kritzer konnte den Bielefelder Fatmir Vata im Strafraum nur per Foul stoppen; Detlev Dammeier verwandelte den Strafstoß sicher. Der Widerstand der Gäste war nun endgültig gebrochen – Delron Buckley und noch einmal Skela schossen den am Ende klaren Sieg heraus.

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Werder Bremen - Trier 3:1 (1:0, 1:1) n.V.

Ein wenig vertrauter mit dem Gefühl, ein Viertelfinale im DFB-Pokal zu erreichen, sind die Bremer. Werder schlug den Zweitligisten Eintracht Trier mit 3:1 (1:1, 1:0) nach Verlängerung und steht damit zum 25. Mal in der Runde der letzten acht Teams. Allerdings bot der Titelverteidiger den 17 462 Zuschauern eine recht uninspirierte Vorstellung. Das lag wohl vor allem daran, dass Trainer Thomas Schaaf die Stürmer Ivan Klasnic und Miroslav Klose durch Nelson Valdez und Angelos Charisteas ersetzt hatte. Auch Fabian Ernst hatte er eine Pause gegönnt. Die in Bremen ungewohnte Rotation machte sich vor allem im Sturm negativ bemerkbar, wo Charisteas eine ganz schwache Partie bot. Valdez zeigte zumindest große Laufbereitschaft. Im Mittelfeld tat sich vor allem Daniel Jensen hervor. Der Däne war es auch, der das 1:0 erzielte.

In der Folgezeit versäumten es die Bremer allerdings, die Führung auszubauen. Der Zweitligist Trier kam nur selten in die Nähe des Bremer Strafraums. Immerhin musste sich die Eintracht in punkto Effektivität keine Vorwürfe machen lassen: Antun Labak nutze nach knapp einer Stunde gleich die erste Chance. Schaaf reagierte und wechselte Klasnic ein. Es half nichts: Das Spiel ging in die Verlängerung. Schaaf: „Angesichts unseres dicht gedrängten Programms war die Verlängerung natürlich kein Vorteil für uns. Wenigstens stand am Ende ein Erfolgserlebnis.“ Bedanken konnte er sich bei Jensen, der wiederum die Führung erzielte. Klasnic traf schließlich zum Endstand.

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B. München (A) - Braunschweig 3:2 (0:0)

Der Alptraum der meisten deutschen Fußballanhänger ist folgender: Es ist DFB-Pokalfinale, und Bayern spielt gegen Bayern. Gestern ist er ein Stück mehr Realität geworden. Die Amateure des FC Bayern München schlugen Eintracht Braunschweig im Duell der Regionalligisten mit 3:2 (0:0) und erreichten das Viertelfinale. Für die Bayern trafen zweimal der überragende Paolo Guerrero und Borut Semler im Stadion an der Grünwalder Straße. Nach der deutlichen 3:0-Führung geriet der Sieg der Bayern in der spannenden Schlussphase in Gefahr, doch für die insgesamt enttäuschenden Braunschweiger reichte es nur zu den Toren von Patrick Bick und Daniel Graf. Die Münchner retteten den knappen, aber verdienten Sieg auf dem eisigen Rasen über die Zeit. Und bereiten damit sicher einer Menge Fußballfans schlaflose Nächte. Tsp

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