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Fans im Fieber. Anhänger der Chicago Blackhawks beim Public Viewing.

© AFP

Vorbild NHL: Lockt euch doch mal aus!

Der Lockout in der NHL hat es vorgemacht: Wer sich selten macht, gilt nach der Rückkehr mehr. Warum also nicht auch mal eine Zwangspause in anderen Sportarten, schlägt unser Autor vor.

Wenn ein Produkt lange nicht angeboten werden kann, wächst die Nachfrage. Dieses Gesetz ist älter als die DDR und die Geschichte mit dem Anstehen nach Südfrüchten, und sie ist auch älter als das Eishockey. Vor noch einem halben Jahr gab es die National Hockey League (NHL) nur auf dem Papier. Erst im Januar ist sie nach einem langwierigen Tarifstreit auf das Eis zurückgekehrt – und nach dem Finale hat die nordamerikanische Eishockeyprofiliga eine knappe, aber auch eine ihrer erfolgreichsten Spielzeiten hinter sich. Nach dem Lockout gab es mehr Zuschauer, mehr Medienpräsenz und mehr Geld: Die NHL boomt. Es war ja zu erahnen. Auch anderen Sportarten hat so eine Pause in den USA in der Vergangenheit genutzt und nicht geschadet, manchem Trainer geht es ähnlich. Pep Guardiola ist das jüngste Beispiel: Wer weiß, hätte der Superfußballtrainer nicht seinen persönlichen einjährigen Lockout gehabt, dann wäre das Interesse an seiner Person ohne Pause vielleicht ein Stück kleiner gewesen in München.

Lockout sollte die neue Zauberformel werden im Sport. Mach dich selten, dann kannst du gelten. Da sollten sich die in Deutschland unter der Dominanz des Fußballs leidenden Ligen doch mal was überlegen: Wie wäre es mit einem Tarifstreit im Handball oder einem Lockout im Wasserball? Das provoziert sicher Reaktionen bei minimal interessierten Verfolgern dieser Sportarten. Etwa so: Die Wasserfreunde Spandau spielen endlich wieder, nach einem halben Jahr Zwangspause. Interessant. Da muss ich hin.

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