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FC Arsenal - Training

© dpa

Vorm Barcelona-Spiel: Arsenal und Arsene Wenger: Eine Liebe auf dem Prüfstand

Für den FC Arsenal geht es in der Champions League heute Abend gegen den FC Barcelona auch um das System Arsène Wenger: Zauberhaften Fußball, dem der Erfolg zuletzt aber versagt blieb.

Normalerweise regiert beim FC Arsenal die kühle Fußball-Philosophie, die Trainer Arsène Wenger seinem Klub seit 16 Jahren vorlebt. Insofern klang die Nachricht auf der Webseite des Londoner Spitzenklubs ungewohnt dramatisch. „Cesc Fabregas kämpft um Platz gegen Barça“, lautete die Schlagzeile vor dem Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals gegen den FC Barcelona (20.45 Uhr, live bei Sky). Aber im Bangen um das angeschlagene Knie des 22 Jahre alten Kapitäns konzentriert sich Arsenals aktuelle große Angst. Denn bei der Wiederauflage des Finales von 2006 – damals verloren die Londoner 1:2 – geht es für die junge Elf, die oft mitreißenden, aber seit fünf Jahren titellosen Fußball spielt, ums Ganze. Wieder mal.

In der Premier League hat der Klub am Wochenende einen Rückschlag hinnehmen müssen, nachdem er sich in den Wochen zuvor wieder in aussichtsreiche Lauerposition knapp hinter Manchester United und den FC Chelsea gebracht hatte. Bei Birmingham City verspielte Arsenal am Samstag in der Nachspielzeit eine 1:0-Führung und damit den sicher geglaubten Sieg. „Ein schwerer Schlag für unsere Titelhoffnungen“, räumte Wenger ein. Seine Mannschaft hat nun drei Punkte Rückstand auf Manchester.

Weil Arsenal bereits im Januar aus dem FA-Cup ausgeschieden ist, geht es gegen Barcelona heute auch um die Chance, in dieser Saison noch einen Titel zu gewinnen. Und um die Bestätigung von Wengers System: aus vielversprechenden Talenten Mannschaften zu formen, die mit schnellem, unterhaltsamem, manchmal zauberhaftem Angriffsfußball die Gegner schwindlig spielen.

Unter dem Franzosen wurde Arsenal dreimal Meister, viermal holte Wenger den FA-Cup. Der letzte Titel aber liegt bereits fünf Jahre zurück, und die Krönung auf europäischer Ebene blieb dem Klub versagt. Immer, wenn es richtig wichtig wurde, fehlte es dem jungen Team an Erfahrung, Stehvermögen und Cleverness – was neuerdings selbst aus den eigenen Reihen kritisiert wird. „Ohne neue erfahrene Spieler, richtige Stars, wird es schwierig, Erfolg zu haben“, sagte Angreifer Andrej Arschawin. Das könnte sich schon heute erweisen, wenn Arsenal im Viertelfinale der Champions League auf den vielleicht schwersten aller Gegner trifft.

Henning Hoff[London]

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