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VORSPIEL von Mathias Klappenbach: VORSPIEL von Mathias Klappenbach

Ende der sechziger Jahre wurde das „Peter-Prinzip“ bekannt, nach dem jeder so lange befördert wird, bis er die Stufe seiner Unfähigkeit erreicht hat. Für diesen – leicht ironischen – Befund aus dem Personalwesen gibt es auch im Profi-Fußball in den folgenden Jahrzehnten genügend Beispiele.

Ende der sechziger Jahre wurde das „Peter-Prinzip“ bekannt, nach dem jeder so lange befördert wird, bis er die Stufe seiner Unfähigkeit erreicht hat. Für diesen – leicht ironischen – Befund aus dem Personalwesen gibt es auch im Profi-Fußball in den folgenden Jahrzehnten genügend Beispiele. Die Namen von Nürnbergs Trainer Dieter Hecking und Thomas Tuchel von Mainz wurden in der vergangenen Woche bei den Spekulationen um die vakanten Trainerposten in der Bundesliga genannt, Tuchel bei Schalke, Hecking beim HSV. Beide haben es mit ihren kleinen Klubs geschafft, sich in der Liga zu etablieren und nicht zu den Abstiegskandidaten zu gehören, ihre Arbeit ist weithin anerkannt. Bei den Spekulationen schwang aber stets die Frage mit, ob Hecking oder Tuchel sich mit dem Cheftrainerposten bei einem großen Klub nicht übernehmen würden. Sie betonen ja auch stets, dass es ihnen wichtig ist, in Ruhe arbeiten zu können. Doch höhere Ambitionen liegen in der Natur dieses Berufes, und bei ihren jetzigen Klubs scheinen die Möglichkeiten für Hecking und Tuchel ausgereizt, viel besser wird es auf Dauer nicht gehen. Beide Mannschaften können aktuell ein gutes Spiel des Gegners verhindern, es fällt jedem Team schwer, durch das massierte Mittelfeld der Nürnberger oder der Mainzer zu kombinieren. Tuchels Mainzer sind darin geschult, während des laufenden Spiels ihre Grundformation zu ändern, die Außenspieler der üblichen Dreierreihe hinter dem zentralen Stürmer werden Teil einer zweiten Viererkette, wenn sie sich etwas zurückziehen. Gleiches gilt für die Nürnberger Außenspieler, die bei Bedarf die Defensive verstärken. Offensive Aufgaben stehen hintenan, das Aufbauspiel beider Teams bestand in Ermangelung anderer Möglichkeiten zuletzt oft aus langen hohen Bällen, mehr Spielkultur ist nicht zu erwarten. Es wird nicht mehr ewig dauern, bis Hecking und Tuchel davon genug haben, einen Schritt näher an ihre Stufe der Unfähigkeit kommen.

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