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Sport: Vorsprung verloren, Punkt gewonnen

Leverkusen verspielt eine 2:0-Führung beim Karlsruher SC, freut sich am Ende aber über ein 2:2 beim Aufsteiger

Mit „gesunder Rotation“ begründete Leverkusens Trainer Michael Skibbe den Platz auf der Bank für seinen Mittelfeld-Routinier Bernd Schneider. Der 34 Jahre alte Nationalspieler durfte sich gestern vom Uefa-Cupspiel vergangenen Mittwoch in Istanbul ausruhen. Die Aufgabe beim Aufsteiger Karlsruhe traute Skibbe seiner Mannschaft ohne die Erfahrung Schneiders zu. Der Plan ging zunächst auf, dann aber brauchten sie ihren Lenker nach der Pause doch, um wenigstens das 2:2 (1:0)-Unentschieden gegen einen spielstarken KSC zu retten. Schließlich schlug Schneider die Flanke, die Stefan Kießling zum 2:0 nutzte, bevor Sebastian Freis das Anschlusstor und Joshua Kennedy das 2:2 gelang. Es war das dritte Tor des Zugangs aus Nürnberg im dritten Spiel für den KSC. Gute 25 Minuten reichten Leverkusen zum glücklichen Teilerfolg vor 28 470 Zuschauern im Wildpark. Auch die Karlsruher Abschlussschwäche und ein hervorragender Bayer-Torwart Rene Adler halfen beim Punktgewinn.

Rückfragen zu Adlers Leistung verbat sich Leverkusens Trainer Michael Skibbe, bevor sie überhaupt gestellt wurden. Und als dann die kam, die ergründen sollte, welchen Stellenwert Adler im Kreis der deutschen Torhüter hat, sagte Skibbe: „Kein Kommentar“. Man wollte im Lager der Leverkusener unbedingt jede weitere Diskussion um den Nationalmannschaftskandidaten verhindern. Nur Teamkollege Sergej Barbarez meinte: „Rene spielt seit Wochen überragend.“

Nach sechs Minuten hatte Simon Rolfes zur Führung für Bayer getroffen. Die in der Anfangsphase unsicher wirkende Karlsruher Innenverteidigung ließ ihm viel Platz. Leverkusen schien die Partie im Griff zu haben. Nun gehört es zu den positiven Eigenschaften des Aufsteigers aus Baden, dass man selbst nach einem Rückstand nicht aufgibt. Leverkusen gab das Spiel nach einer guten Viertelstunde aus der Hand. Und nur zwei Minuten nach dem 1:0 hatte Adler richtig Glück. Vratislav Gresko warf sich in den Schuss von Alexander Iashvili und lenkte ihn mit dem linken Oberschenkel übers Tor.

Der KSC erholte sich von dem Gegentor. Christian Eichners Schuss in der 39. Spielminute wehrte Adler prächtig ab. Und kaum 120 Sekunden später musste der talentierte Keeper gegen Tamas Hajnal eingreifen. Leverkusen verwaltete seinen Vorsprung und zog sich abwartend zurück, was Karlsruhe Platz bot.

Ein Tor gelang aber wieder Leverkusen, bei Bayer musste nun Bernd Schneider doch seinen Dienst auf dem Platz verrichten. Der eingewechselte Nationalspieler flankte, Kießling nahm den Ball an und entwischte Andreas Görlitz mit einem simplen Trick: 2:0. Wenig später gelang dann Sebastian Freis der Anschlusstreffer zum 1:2. Ein traumhafter Schuss in den Winkel, diesmal unhaltbar für Adler. Später scheiterten Joshua Kennedy und Maik Franz an Leverkusens bestem Akteur. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und sind nach einem 0:2 gegen eine Spitzenmannschaft zurückgekommen“, sagte Karlsruhes Trainer Edmund Becker. „Kompliment an meine Mannschaft.“

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