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Gary Speed wurde im Alter von nur 42 Jahren erhängt in seinem Wohnhaus in Huntington aufgefunden.

© afp

Wales trauert: Waliser Nationaltrainer Gary Speed ist tot

Der walisische Fußball-Nationaltrainer Gary Speed ist tot. Nach übereinstimmenden britischen Medienberichten wurde der 42-Jährige am Sonntagmorgen in seinem Haus in Huntington erhängt aufgefunden.

Der Suizid des walisischen Fußball-Idols und Nationaltrainers Gary Speed hat den britischen Fußball in Trauer und Entsetzen gestürzt. Speed war am Sonntag in seinem Haus in Huntington bei Chester von Polizeibeamten erhängt aufgefunden worden. „Es gibt keine Hinweise auf Fremdverschulden, und die Angehörigen sind informiert“, erklärte ein Sprecher der ermittelnden Cheshire Police. „Der Verband hat die traurige Pflicht, den Tod von Nationalmannschafts-Manager Gary Speed mitzuteilen. Wir drücken der Familie unser tiefes Mitgefühl und Beileid aus. Wir bitten darum, dass die Privatsphäre der Angehörigen respektiert wird“, bestätigte der walisische Fußball-Verband auf seiner Website. Der frühere Premier-League-Profi Speed wurde nur 42 Jahre alt und hinterlässt Ehefrau Louise sowie zwei Söhne.

Der einstige Rekordprofi Speed war nicht nur in Wales ein Idol. Für den FC Everton, Leeds United, Newcastle United, die Bolton Wanderers und Sheffield United absolvierte er fast 700 Liga-Spiele im englischen Spitzenfußball. Speed war der erste Spieler überhaupt, der die Marke von 500 Einsätzen in der Premier League durchbrach.

Der Tod des langjährigen Premier-League-Stars löste auf der Insel Fassungslosigkeit und Trauer aus. „Ich bin am Boden zerstört. Es war ein Privileg mit ihm zusammenzuarbeiten und ihn meinen Freund nennen zu dürfen“, sagte der ehemalige Bayern-Profi und frühere walisische Nationaltrainer Mark Hughes.

Am Sonntag war die Todesnachricht unmittelbar vor dem Spiel von Swansea City, dem einzigen walisischen Verein in der Premier League, gegen Aston Villa bekannt geworden. Nach einer Schweigeminute applaudierten die Zuschauer und sangen spontan: „Es gibt nur einen Gary Speed.“ Bei der Partie standen vier walisische Nationalspieler in der Startformation.

Auch vor dem Duell zwischen dem FC Liverpool und Manchester City am frühen Abend ehrten Profis, Trainer und Fans den Toten. „Das war eine schockierende Nachricht, er war ein großartiger Typ“, sagte Liverpools Coach Kenny Dalglish, der Speed 1998 zu Newcastle geholt hatte. „Fußball wird in Momenten wie diesen vollkommen irrelevant.“ Dalglish verzichtete in der Spitzenpartie auf den trauernden Nationalspieler Craig Bellamy.

Speeds ehemaliger Nationalmannschaftskollege Robbie Savage hatte noch am Samstag mit dem Verstorbenen telefoniert: „Er war sehr gut gelaunt, wir haben zusammen gelacht“, twitterte der 37-Jährige. Der noch aktive Topstürmer Michael Owen (Manchester United), der in der Nähe der Speed-Familie lebt, teilte über Twitter mit: „Ich kann die Nachricht nicht glauben. Wir haben uns erst vor ein paar Tagen zugewunken, als wir die Kids zur Schule brachten. Tragisch.“ Speed war Träger des britischen Verdienstordens und bestritt insgesamt 535 Spiele in der Premier League. Das sind die dritt meisten überhaupt in der höchsten englischen Spielklasse. Den überwiegenden Teil seiner Karriere war er für Leeds United aktiv, mit denen er 1992 die englische Meisterschaft gewann.

Der walisische erste Minister Carwyn Jones war ebenso geschockt wie alle Fußballfans auf der Insel: „Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“ Der nationale Fußball-Verband (FAW) bat in einer Beileidbekundung um „Respekt für die Privatsphäre der Familie“. Noch am Samstagnachmittag war Speed bei der BBC in einer Fußballshow aufgetreten.

Im Dezember 2010 hatte er die walisische Nationalmannschaft von John Toshack übernommen, erreichte in zehn Spielen fünf Siege. Wales schloss die Qualifikations-Gruppe G zur Europameisterschaft 2012 als Vierter ab. Als Mittelfeldspieler von Leeds hatte Speed zwischen 1990 und 2004 insgesamt 85 Länderspiele für Wales absolviert und sieben Tore erzielt. „Worte können nicht beschreiben, wie traurig ich mich fühle bei dieser schrecklichen Nachricht“, sagte sein früherer Nationalmannschaftskollege Ryan Giggs. (dpa/dapd)

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