zum Hauptinhalt

Wasserspringen: Zweimal Gold für DSV

Goldener Samstag für die deutschen Wasserspringer bei der Heim-EM: Tina Punzel gewann bei ihrem EM-Debüt vom Drei-Meter-Brett und bezwang in Rostock überraschend die große Favoritin. Patrick Hausding und Sascha Klein holten schon ihr sechstes Synchron-Gold.

Ein Gold kam fast aus dem Nichts, das andere war schon gute Tradition. Die deutschen Wasserspringer hatten am vorletzten Tag der Heim-EM in Rostock den richtigen Dreh raus. Die erst 17-Jährige Tina Punzel aus Dresden gewann am Samstag bei ihrem EM-Debüt völlig überraschend vom Drei-Meter-Brett vor Italiens Sprungstar Tania Cagnotto. Patrick Hausding und Sascha Klein erfüllten die Erwartungen und wurden im Synchron-Wettbewerb vom Turm zum sechsten Mal in Serie Europameister - ein Novum in der Wassersprung-Welt.

4,44 Punkte lagen die Olympia-Zweiten von 2008 vor den starken Russen Victor Minibajew und Artjom Tschesakow. Selbst deutlich weniger Training als in den Vorjahren aufgrund diverser Verletzungen Kleins konnte das Duo nicht von seinem europäischen Erfolgsweg abbringen. Die beiden hatten seit der Olympia-Enttäuschung von London erst einen Wettkampf zusammen bestritten. „Wir sind sehr stolz, dass wir das so hinkriegen und hoffen, dass wir nächstes Jahr den siebten Titel schaffen“, sagte Klein mit Blick auf die EM 2014 in Berlin.

„Es ist jedes Mal ein hammerharter Wettkampf“, erklärte Klein. „Die beiden Jungs haben Tinas Welle aufgenommen. Das macht uns hoffnungsvoll und lässt uns mit einem gewissen Selbstvertrauen in Richtung WM gucken“, meinte Bundestrainer Lutz Buschkow.

Als zum ersten Mal überhaupt für Punzel eine deutsche Hymne erklang, war die Schülerin ähnlich cool wie bei ihrem Wettkampf vom Drei-Meter-Brett. „Ich habe einfach Spaß gehabt und versucht, mich nicht ablenken zu lassen“, sagte Punzel. „Traumhaft, ich freue mich riesig“, sagte Christa Thiel, die Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes über das erste Gold für die Gastgeber nach zuvor drei Silber- und vier Bronzemedaillen.

Punzel holte gleich bei ihrem EM-Debüt ihren ersten großen Titel. „Damit hätte ich nie gerechnet. Ich habe noch nie bei irgendeiner internationalen Meisterschaft ganz oben gestanden, auch in der Jugend nie“, sagte sie. Um 4,85 Zähler lag die Schülerin vor Favoritin Cagnotto. Punzel war als Vorkampf-Siebte ins Finale gegangen und holte nun den ersten deutschen Europameister-Titel vom Drei-Meter-Brett seit dem Sieg der Leipzigerin Brita Baldus vor 20 Jahren.

Die Schülerin hatte zuvor mit Sascha Klein Team-Silber geholt. Punzel lag von Beginn an auf Medaillenkurs und bewies erneut ihre erstaunliche Nervenstärke. Nach dem vierten von fünf Sprüngen übernahm sie die Führung, Cagnotto konnte unter dem Jubel der Zuschauer in der Neptunschwimmhalle nicht mehr kontern.

„Ein Sprung nach dem anderen hat geklappt. Ich habe versucht alles auszuschalten und mich von nichts ablenken zu lassen“, erklärte Punzel. Für ihren Freund Oliver Homuth, EM-Dritter vom Ein-Meter-Brett, war „zuschauen schlimmer als springen. Ich war nervöser als sie. Ich freue mich, dass sie das umsetzen konnte, was sie im Training zeigt.“ Für eine Schrecksekunde sorgte die Niederländerin Inge Jansen, die mit dem Rücken auf das Wasser knallte. Sie setzte aber den Wettkampf fort. Die 16-jährige Friederike Freyer (Leipzig) war als 21. im Vorkampf gescheitert. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false