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Wechselgerüchte um Mats Hummels: Gefangen in der Spirale

Im Fußballbetrieb des Jahres 2016 geht alles sehr schnell. Innerhalb weniger Stunden wurde die Personalie Hummels am Freitag zum bestimmenden Bundesliga-Thema. Ein Kommentar.

Mats Hummels hat sich korrekt verhalten. Nach dem Sieg im Pokalhalbfinale gegen Hertha BSC wurde der Dortmunder Abwehrspieler gefragt, ob er seine Borussia nach Saisonende verlassen werde. Hummels antwortet sinngemäß, dass diese Entscheidung nicht leicht sei und ihm das Einschlafen schwermache. Eine knappe und mutmaßlich ehrliche Aussage – die ihn trotzdem erst recht viel Schlaf kosten wird.

Denn im Fußballbetrieb des Jahres 2016 geht alles sehr schnell. Innerhalb weniger Stunden wurde die Personalie Hummels zum bestimmenden Bundesliga-Thema. Hummels’ Vater sagte der „Sportbild“, ein Wechsel komme nur zu einem der wenigen europäischen Topklubs infrage, zu denen auch der FC Bayern gehöre. Die nächste knappe und mutmaßlich ehrliche Aussage – und die nächste Drehung der Aufregungsspirale. Beide Klubs, der BVB und die Münchner, reagierten am Freitag gelassen auf die Wechselgerüchte. Dieselbe Gelassenheit möchte man Mats Hummels wünschen – schließlich wird ihn sein vermeintlich unschuldiger Satz und dessen Folgen bis zum Saisonende verfolgen. Zum Pokalfinale zwischen Dortmund und Bayern am 21. Mai wird ein Wechsel definitiv noch einmal ein großes Thema sein.

Machen wir uns nichts vor: Auch dieser Kommentar ist Teil des medialen Grundrauschens rund um Mats Hummels. Die Zutaten Fußball-Weltmeister plus Dortmund plus Bayern reichen inzwischen aus, um aus einem Satz einen Fall und aus einem Gerücht einen Hype zu machen. Man muss diese Entwicklung sicher nicht verdammen. Aber man darf sich auch nicht wundern, wenn Fußballspieler nach dem Schlusspfiff bald wortlos an allen Reportern und Kameras vorbeistiefeln.

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