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Sport: Weg von Platz 27

Zum Euroleague-Auftakt empfängt Alba heute Efes Istanbul

Von Helen Ruwald

Berlin. Einen Freiwurf verwarf Marcus Brown in der letzten Minute, doch den zweiten brachte der Basketballer von Efes Pilsen Istanbul im Korb der Max-Schmeling-Halle unter. Es war der entscheidende Punkt zum 74:73-Sieg gegen Alba Berlin, man schrieb den 10. Januar 2002 und für die Gastgeber war die Europaliga-Saison beendet, obwohl sie noch einen Monat dauerte. „Die Chance, dass wir die Zwischenrunde noch erreichen, geht gegen null“, sagte Präsident Dieter Hauert. Er behielt Recht. Mit drei Siegen und elf Niederlagen beendete Alba die Europaligasaison – als Nummer 27 des Kontinents.

Heute (20 Uhr, Max-Schmeling-Halle) trifft der Deutsche Meister zum Euroleagueauftakt in der Gruppe A erneut auf Efes Istanbul. Das Spiel entscheidet diesmal nicht über Wohl und Weh der Gastgeber. Aber es gibt Aufschluss darüber, ob Alba mit stark verändertem Team in Europa konkurrenzfähig ist. Die jeweils besten fünf Mannschaften aus allen drei Gruppen qualifizieren sich für das Top-16-Turnier, außerdem der beste Sechste aller Gruppen. Drei Klubs müsste Alba hinter sich lassen, um sicher in die nächste Runde einzuziehen.

Efes ist schlagbar, auch wenn es das einzige europäische Spitzenteam ist, gegen das Alba noch nie gewonnen hat. Entscheidend wird es sein, Brown und Center Kaspars Kambala zu stoppen - sie machten im Januar gemeinsam 50 Punkte gegen Berlin. „Die letzte Euroleague-Saison war enttäuschend. Vom Kader sind wir nicht mit unserem Gruppengegner Barcelona vergleichbar“, sagt Nationalspieler Jörg Lütcke. Eer hofft, dass Alba durch Mannschaftsgeist überzeugen kann. Entscheidend wird auch sein, wie der Weggang von Wendell Alexis kompensiert wird. Und wie schnell es der neue Aufbauspieler DeJuan Collins, der keine Europaligaerfahrung hat, schafft, sich auf das höhere Niveau einzustellen.

„Wir sind in einer besseren Situation als letztes Jahr, alle Spieler sind gesund“, sagt Trainer Emir Mutapcic. Von der EM 2001 waren mehrere Spieler angeschlagen zurückgekehrt, außerdem wurde Dejan Koturovic unmittelbar vor Saisonbeginn vorübergehend suspendiert. Zum Auftakt in der Europaliga musste Alba damals bei Maccabi Tel Aviv antreten, nur wenige Tage nach den ersten US-Angriffen auf Afghanistan. Einige Spieler wären aus Sicherheitsgründen lieber in Berlin geblieben, doch das Präsidium setzte sich durch. Das Verhältnis zur Mannschaft war kurzzeitig gestört, Alba verlor. Die Berliner könnten nun davon profitieren, dass die Konkurrenz noch die schlechten Auftritte vom Vorjahr im Kopf hat und Alba Berlin unterschätzt, erst recht ohne Alexis. Doch von den Spielern, die geblieben sind, haben fünf (Lütcke, Rödl, Demirel, Garris und Pesic) vor einem Monat bei der WM in Indianapolis Bronze gewonnen. Aus den Verlierer-Typen von damals sind Sieger geworden.

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