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Adel verpflichtet. Sir Nick Faldo sieht gute Chancen für eine Austragung des prestigeträchtigsten Golfwettbewerbs der Welt auf seinem Platz in Bad Saarow.

©  Mike Wolff

Wegen Ryder-Cup-Bewerbung: Golf-Anlage in Bad Saarow vor radikalem Umbau

Der frühere Weltklassegolfer Nick Faldo will Bad Saarows Golfanlage für den Ryder-Cup komplett verändern. Der Platz ist in seinen derzeitigen Dimensionen nicht in der Lage, 50 000 Fans pro Tag zu beherbergen.

Deutschland ist reif für den Ryder-Cup. Das glaubt Nick Faldo und sein Wort hat Gewicht. Der frühere Weltklassegolfer stellte am Donnerstag die Pläne für den Umbau des nach ihm benannten Faldo Course auf der Golf-Anlage des A-RosaResorts am Scharmützelsee in Bad Saarow vor. Mit diesem Platz bewirbt sich Deutschland für die Austragung des prestigeträchtigen Teamduells zwischen Europa und den USA im Jahr 2022. „Ich denke, die Zeit ist gekommen für einen Ryder-Cup in Deutschland“, sagte Faldo und bescheinigte der Bewerbung „gute Chancen“. Ende Oktober wird das europäische Ryder-Cup-Komitee über den Ausrichter entscheiden. Neben Deutschland mit Bad Saarow bewerben sich auch Österreich, Italien und Spanien für die Rolle des Gastgebers 2022.

Doch die Konkurrenz kann nicht mit einem Pfund vom Kaliber Nick Faldo wuchern. „Er ist sehr stark engagiert und hilft unserer Bewerbung als erfolgreichster europäischer Spieler in der Ryder-Cup-Geschichte natürlich enorm“, sagt Marco Kaussler. Der Chef der deutschen Bewerbung glaubt, dass man mit Faldo einen „großen Wettbewerbsvorteil“ gegenüber den anderen Kandidaten habe. Der bald 58-jährige Engländer hat sechs Major-Turniere in seiner Laufbahn gewonnen, war lange die Nummer eins der Weltrangliste und ist bis heute der erfolgreichste europäische Ryder-Cup-Spieler. Mittlerweile arbeitet er als Golfexperte im US-Fernsehen und hat nebenbei einige Golfplätze entworfen. Darunter auch den in Bad Saarow.

Das Areal des aktuellen Stan-Eby-Platzes soll komplett wegfallen.

Doch vom aktuellen Design würde bei einem Zuschlag für die deutsche Bewerbung nicht viel übrig bleiben. Der Platz ist in seinen derzeitigen Dimensionen nicht in der Lage, die erwarteten Zuschauermassen von 50 000 Fans pro Tag in der Ryder-Cup-Woche zu beherbergen. Also wird kräftig umgebaut. „Gerade auf den zweiten neun Löchern des Faldo Course könnten wir eine solche Veranstaltung nicht austragen“, sagt Vanessa Herborn. Die Direktorin für Golf und Sport bei A-Rosa kündigte ein radikales Re-Design an, das die gesamte Anlage betreffen würde. So soll das Areal des aktuellen Stan-Eby-Platzes im Resort für den künftigen Ryder-Cup-Kurs mitgenutzt werden und letztlich komplett wegfallen.

„Die Zuschauer sollen von ihren Plätzen möglichst viel Golf sehen können“, nennt Nick Faldo die Gründe für das neue Golfplatz-Design. Dazu käme, dass ein Kurs für einen Ryder-Cup ganz anders konzipiert sein müsse als für ein normales Turnier, weil hier im Match-Play-Format – also Mann gegen Mann – gespielt wird. „Das ist definitiv die größte Herausforderung. Aber die Arbeit beim Fernsehen hilft mir, neben den Wünschen des Spielers auch die des Zuschauers zu verstehen“, sagt Faldo.

Die nötige Euphorie bringt er in jedem Fall schon einmal mit. Denn Faldo gab an diesem Donnerstag gleich noch den Entertainer, als er nach der Pressekonferenz auf der Anlage ein paar Schläge zeigte. 2001 war Faldo zuletzt in Bad Saarow auf seinem Platz. Sollte Deutschland tatsächlich den Zuschlag bekommen, dürfte er künftig häufiger nach Brandenburg reisen. „Beim Ryder-Cup geht es zu wie in einem Amphitheater“, sagt Faldo und glaubt. „In Bad Saarow haben wir dafür ideale Voraussetzungen.“

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