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Sport: Weit kommen mit Hilfsabitur

Mathias Klappenbach über Weltmeister auf der Trainerbank

Was machen eigentlich die Weltmeister von 1990, die später im „Sonderlehrgang für verdiente Nationalspieler“ innerhalb von drei Wochen die A-Trainerlizenz erwarben? Andreas Köpke ist Bundestorwarttrainer, Stefan Reuter Sportdirektor bei Zweitligist 1860 München, einzig Pierre Littbarski arbeitet tatsächlich als Trainer – in Japan bei Avispa Fukuoka. Projektmanager Jürgen Klinsmann ist freiwillig ohne Traineraufgabe, was man von Jürgen Kohler, Andreas Brehme und seit gestern auch von Guido Buchwald nicht sagen kann.

Ist das ein Zeichen für die aktuelle Debatte über die Trainerausbildung in Deutschland, in der nicht nur DFB-Sportdirektor Matthias Sammer entschieden für eine Professionalisierung eintritt? Wohl eher nicht. Zwar will Sammer die Ausbildungszeit für Fußballlehrer auf ein Spieljahr verlängern und das intellektuelle Anforderungsprofil verschärfen. Er weiß aus eigener Erfahrung, dass es zwei grundverschiedene Dinge sind, etwas zu können und etwas erklären zu können.

So weit, dass daraus in der Praxis etwas folgen würde, ist es aber noch lange nicht. Denn die Aachener Fans haben offensichtlich nicht einmal vor Lothar Matthäus als Nachfolger von Guido Buchwald Angst. Ihre größte Sorge war gestern, dass jetzt der klassisch ausgebildete Peter Neururer kommt.

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