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Sport: Weltmeister aller Gewichte

Boxer Roy Jones gewinnt in der schwersten Klasse gegen Ruiz

Las Vegas (dpa). Roy Jones jr. hat BoxGeschichte geschrieben. Als zweitem Profi nach dem Engländer Bob Fitzsimmons gelang dem US-Boy in der Nacht zum Sonntag das Kunststück, sich mit Weltmeister-Gürteln vom Mittel- bis zum Schwergewicht zu schmücken. Der 87,5 Kilogramm wiegende Champion entthronte im Thomas & Mack Center von Las Vegas den 15 Kilogramm schwereren Titelverteidiger der World Boxing Association (WBA), John Ruiz, über zwölf Runden nach Punkten (118:110, 117:111, 116:112). „Nur Ali konnte die Welt schocken, so wie ich es tat“, sagte Jones jr. nach seiner brillanten Vorstellung auf seine ihm eigene bescheidene Art.

Aber auch für einen Deutschen war der Sieg wertvoll. Die Chancen, dass Graciano Rocchigiani nun seinen Weltmeister-Titel im Halbschwergewicht der WBC erhält, sind gestiegen. Denn zuvor war Roy Jones auch in dieser Gewichtsklasse und in diesem Verband Weltmeister gewesen. Rocchigiani hat den Titel vor Gericht eingeklagt, eine hohe Geldsumme steht noch aus. Vielleicht bekommt der Berliner nun Geld und Titel.

Bei seinem Ausflug ins Schwergewicht bestätigte Jones jr. eindrucksvoll, dass er als bester „Pound-for-Pound-Boxer“ gilt. Er war als 9:5-Favorit in den wenig spektakulären Kampf David gegen Goliath gegangen und dominierte gegen den Sohn puertoricanischer Eltern so wie zuvor in seinen Halbschwergewichts-Vergleichen: Durch Schnelligkeit, Schlagvariabilität und Gewandtheit.

Jones jr. flitzte nicht durch den Ring, wie es viele Beobachter erwartet hatten, um den schmerzhaften Punches auszuweichen, sondern stellte sich zum Kampf in seiner provozierenden, lässig-arroganten Art. „Ich bin der Chef. Ich ändere meinen Kampfstil nicht, solange ich nicht verliere“, ließ Jones jr. wissen, der für seinen 48. Sieg im 49. Profikampf eine Rekordbörse von zehn Millionen Dollar plus 60 Prozent aus den Pay-Per-View-Einnahmen kassierte. Ruiz (38 Siege/5 Niederlagen/1 Unentschieden) war wegen des Verdachts auf Nasenbeinbruch nicht zur Pressekonferenz erschienen. Stattdessen fuhr er ins Krankenhaus.

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