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Weltmeisterschaft: Deutsche Schwimmer im Rausch der Rekorde

Ein Sonntag der Stars: Britta Steffen gewinnt ihr zweites WM-Gold, Paul Biedermann führt die Staffel zu Silber - doch sie bleiben mit ihren Erfolgen nicht allein im deutschen Team.

Die Sonne über Rom strahlte wieder. Und mit ihr, wie schon beim Sieg über 100 Meter Freistil am Freitag, Britta Steffen. Zwei Tage nach ihrem ersten Einzeltitel bei den Schwimm-Weltmeisterschaften rauschte die 25 Jahre alte Freistilspezialistin auch über die halbe Distanz zum Sieg. Damit wiederholte sie ihren Doppel-Erfolg über die beiden kurzen Kraulstrecken von den Olympischen Spielen in Peking, und zwar in Weltrekordzeit – für die mit der neuesten Bademode ausgestattete Steffen seit Ende Juni sozusagen eine Selbstverständlichkeit.

Innerhalb von fünf Wochen hat sie nun fünf globale Bestmarken aufgestellt: Vier über ihre Spezialstrecke, und dazu die gestrigen 23,73 Sekunden, die sie über 50 Meter Freistil für ihren Triumph vor der Schwedin Therese Alshammar (23,88) und den zeitgleichen Schwimmerinnen Cate Campbell und Marleen Veldhuis (beide 23,99) benötigte. „Auf den Tag genau vor drei Jahren bin ich in Budapest meinen ersten Weltrekord geschwommen“, sagte Britta Steffen. „Dass daraus einmal sechs werden würden, hätte ich nie gedacht. Ich fühle mich jetzt komplett perfekt.“

Eine Stunde nach Steffen rundete die 4x100-Meter-Lagenstaffel der Männer den Erfolg der Deutschen bei den Titelkämpfen in Rom ab. 90 Hundertstelsekunden hinter den US-Amerikanern schwamm das deutsche Quartett mit Helge Meeuw, Hendrik Feldwehr, Benjamin Starke und dem zweimaligen Weltmeister Paul Biedermann in der Europarekordzeit von 3:28,58 Minuten zu Silber. „Der Staffelerfolg ist mir total wichtig, weil es für die Mannschaft war“, sagte der Schlussschwimmer der Männerstaffel, Paul Biedermann. „Alle vier sind ganz starke Zeiten geschwommen.“

Doch nicht nur die vier Schwimmer der deutschen Lagenstaffel zeigten in Rom herausragende Leistungen: Insgesamt holte der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) in Rom, inklusive der Langstreckenwettbewerbe, sieben Mal Gold, viel Mal Silber und ein Mal Bronze. Eine beachtliche Bilanz – vor allem, wenn man das Abschneiden vor zwölf Monaten als Maßstab anlegt: Bei den Olympischen Spielen in Peking legte Britta Steffen von der SG Neukölln noch eine One-woman-show ins Becken – der Rest des DSV bot desolate Leistungen.

Ganz anders als bei der WM in Rom. Die Athleten des DSV wussten auch schon, bei wem sie sich zu bedanken hatten. „Es war sehr motivierend, dass Britta das bei Olympia für alle zusammen weggesteckt hat“, sagte der 22 Jahre alte Biedermann. „Sie ist immer noch das Vorbild in unserem Team.“

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