zum Hauptinhalt
Turn-WM

© dpa

Weltmeisterschaft: Deutsche Turner heiß auf den Start

Fabian Hambüchen und seine Team-Gefährten fiebern dem WM-Start in Stuttgart entgegen, die Mitfavoriten aus Rumänien und Russland müssen schon zum Auftakt schwere Ausfälle beklagen.

"Es wird nach der langen Warterei endlich Zeit, dass es losgeht. Alle sind fit und gehen zuversichtlich in die Halle", meinte Lokalmatador Thomas Andergassen vor dem mit Spannung erwarteten ersten Auftritt am Dienstagabend. "Der Pfeil zeigt nach oben. Der Erfolg der Frauen ist gut für das Feeling der gesamten Truppe", bestätigte Cheftrainer Andreas Hirsch.

"Keiner wird ohne Fehler sein. Wichtig ist aber, wie wir dann miteinander umgehen, um die Peking-Tickets zu erkämpfen", nahm der Coach ein wenig den Druck von seinen Männern, von denen DTB-Präsident Rainer Brechtken in Stuttgart Medaillen erwartet. "Die Anspannung wird uns aber keiner nehmen können", fügte Hirsch hinzu. Dass dabei Hambüchen im Mittelpunkt steht und am eheste Chancen auf Edelmetall besitzt, ist allen klar. Gerade deshalb hat man den Superstar unmittelbar vor dem Wettkampf ein wenig aus dem Focus der Journalisten entzogen.

Mit Hiroyuki Tomita stellte sich einer der ganz großen Rivalen Hambüchens bereits am Montagmorgen mit einem eindrucksvollen Auftritt dem Publikum vor. Der Weltmeister von Melbourne 2005 turnte mit 93,625 eine Mehrkampf-Punktzahl, die der 19-jährige Hesse noch nie erreicht hat. Am Abend wurde der Japaner noch von seinem Thronfolger, dem Chinesen Wei Yang, der 2006 in Aarhus erfolgreich war, von der Top-Position verdrängt (93,925). Auch die Riege des Olympiasiegers Japan zog von Anbeginn an die Spitze (370,725), musste sich aber am Abend Titelverteidiger China (374,275) deutlich geschlagen geben.

Verletzungspech für Russland und Rumänien

Ungeheures Pech hatten die Russen. Sowohl Nikolai Krjukow als auch Anton Golozuzkow verletzten sich gleich zum Auftakt am Sprungtisch. Trotz ihrer schweren Handicaps - bei Krjukow wurde ein Innenbandriss am Knie diagnostiziert, Golozuzkow erlitt einen Fußbruch - mussten beide in Ermangelung eines Ersatzturners den Wettkampf fortsetzen. Unter quälenden Schmerzen schleppten sie sich an die Geräte, entledigten sich dieser Aufgabe aber mit Bravour und erhielten Dauer-Beifall des Publikums. Beide sorgten damit dafür, dass die Russen (362,175) weiter Rang drei behaupten.

Einen Schock gab es am Montag auch für Rumäniens Riege. Marian Dragulescu, der fünffache Weltmeister und neumalige Europameister, muss wegen einer Verletzung alle Träume vom erneuten WM-Gold begraben. "Es geht nicht. Ich habe mir hier beim Training in Stuttgart eine Fraktur am Rücken zugezogen und muss zwei Monate komplett mit dem Training aussetzen", bedauerte der Sprung- und Boden-Spezialist. (mit dpa)

Frank Thomas[dpa]

Zur Startseite