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Sport: Weniger Löcher im Käse

Schalkes Abwehr spielt gegen Lissabon stark

Gelsenkirchen – Schritt für Schritt kämpft sich der FC Schalke 04 aus der Krise und spielt alte Stärken wieder aus: Leidenschaft, Moral und Siegeswillen. „Wir haben uns in das Spiel gearbeitet und gekämpft. Das war ein großer Schritt vorwärts“, sagte Trainer Felix Magath zu der Beharrlichkeit, mit der sein Team am Mittwochabend in der Champions League durch die Tore von Jefferson Farfán und Klaas-Jan Huntelaar den wichtigen 2:0 (0:0)-Sieg gegen Benfica Lissabon erzwang. „Leidenschaft in die Waagschale zu werfen, war das richtige Zeichen“, sagte auch Christoph Metzelder. Nun müsse man sich allmählich auch „spielerisch verbessern“.

Mit dem ersten Saisonsieg sei man „richtig drin in der Champions League“, betonte Metzelder. Nun gelte es, das gewonnene Selbstvertrauen für eine Aufholjagd in der Bundesliga zu nutzen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir da hinterherhinken. Schon am Samstag stehen wir in Nürnberg in der Pflicht.“ Auch Magath richtete seinen Fokus nach dem ersten Heimsieg seit dem 17. April (3:1 gegen Mönchengladbach) auf die nächsten Aufgaben: „Die werden nicht leicht. Aber wir haben die Basis gelegt, um auch in der Bundesliga erfolgreich zu sein.“

Zumindest hat Magath nach drei Pflichtspielen ohne Niederlage (zwei Siege) einige Sorgen weniger. In der bisherigen Problemzone Abwehr deuteten sich endlich Lösungen an, nachdem der Trainer im neunten Pflichtspiel schon die achte Formation ausprobiert hat. Erstmals in dieser Saison blieb Schalke ohne Gegentor. Neben Metzelder überzeugte Kyriakos Papadopoulos als Innenverteidiger.

Der erst 18 Jahre alte Grieche, im Sommer für zwei Millionen Euro von Olympiakos Piräus gekommen, präsentierte sich lauf- und zweikampfstark. So blieb dem technisch starken portugiesischen Meister auch im 18. Europacupspiel in Deutschland ein Sieg verwehrt. „Benfica hat wieder nicht den deutschen Fluch brechen können“, schrieb die Sportzeitung „O Jogo“ am Donnerstag.

Nach dem Ausfall des gesperrten Benedikt Höwedes entschied sich Magath gegen den verunsicherten Routinier Nicolas Plestan und vertraute dem „Riesentalent“ Papadopoulos. Zum Saisonstart in Hamburg hatte der Youngster im defensiven Mittelfeld noch enttäuscht und spielte nur noch gegen Hannover – wenige Sekunden. „Auf seiner angestammten Position hat er stark gespielt und großen Anteil daran, dass wir erstmals zu Null gespielt haben“, lobte Magath.

Torhüter Manuel Neuer schwärmte gar: „Papa ist erst 18 und liefert in der Champions League so eine starke Leistung ab. Das war eine Top-Empfehlung. Unsere Abwehr stand nicht mehr da wie ein Schweizer Käse.“

Verlass ist auf die Offensive. Huntelaar bewies mit dem vierten Treffer im vierten Spiel in Folge seine Klasse. Selbst Magath wundert sich, dass der Niederländer keine Eingewöhnungszeit brauchte und „schon so oft getroffen hat“. dpa

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