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Sport: Wenn der Kopf die Füße lähmt

Hannawald reist vorzeitig ab – Späth wird Vierter in Zakopane

Zakopane (Tsp). Vielleicht war der ganze Trubel ein bisschen viel. Und außerdem kam im zweiten Durchgang der Schnee. Einen Tag nach seinem ersten WeltcupSieg reichte es für den deutschen Skispringer Michael Uhrmann vor erneut 33 000 Zuschauern in Zakopane nur für den 16. Platz. Nach dem ersten Durchgang hatte Uhrmann mit einem 127,5-Meter-Sprung noch auf dem vierten Platz gelegen. Im zweiten Durchgang, in dem es zu schneien begonnen hatte, landete der 25-Jährige aber schon nach 110,5 Metern.

Bester Deutscher beim Sieg des Österreichers Martin Höllwarth ( 127 und 122,5 Meter) war der Oberstdorfer Georg Späth, der Vierter wurde. Wie schon am Tag zuvor belegte der Pole Adam Malysz vor heimischer Kulisse den zweiten Platz.

Sven Hannawald war zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr da. „Mir fehlt die Grundform, die sich die anderen erarbeitet haben. Ich habe irgendetwas verschlafen“, hatte der 29-Jährige vor seiner Abfahrt gesagt. „Wir haben in der Nacht ein längeres Gespräch geführt und entschieden, dass Sven eine Pause einlegt. Im Moment lähmt der Kopf die Füße“, begründete Bundestrainer Wolfgang Steiert die vorzeitige Abreise des in der Krise steckendes Stars. Hannawald soll erst Anfang Februar beim Skifliegen in Oberstdorf in den Weltcup zurückkehren. „Wir haben auch über das Thema Karriereende gesprochen. Sven hat mir aber versichert, dass er seinen Sport liebt und noch zwei Jahre springen will“, sagte Steiert.

Während die Mannschaft des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) am Montag nach Japan weiterfliegt, soll Hannawald in der Heimat zu seiner Form und vor allem sich selbst finden. „Er soll sich in Ruhe auf die Höhepunkte im Februar vorbereiten“, sagte Steiert, der für Hannawald den jungen Ferdinand Bader nachnominierte. Der in der Kritik stehende Trainer hatte sich nach dem Sieg von Uhrmann am Samstag mit einem Freudenschrei seiner ganzen Anspannung entledigt. „Ich habe immer gesagt, dass wir ein gutes Team haben. Nur hat es kaum noch jemand geglaubt. Endlich wurde unsere Arbeit belohnt“, sagte der Coach.

Bei dem Springen am Sonntag hat der Österreicher Wolfgang Loitzl mit einer spektakulären Einlage für einen Schreck und viele Lacher gesorgt. Loitzl verhakte sich mit dem rechten Ski am Balken, kam zu Fall und rutschte auf dem Rücken die Anlaufspur hinunter. „Ich bin mit dem Schuh hängen geblieben“, sagte Loitzl, der rechtzeitig bremsen konnte und unverletzt blieb. Um die Anlaufspur wieder herzurichten, musste der Wettkampf für einige Minuten unterbrochen werden.

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