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Sport: Wenn der Torwart stürmen muss

Schalkes Manuel Neuer bereitet das 2:2 gegen Wolfsburg vor

Wie so oft hatte nur noch die Hoffnung den Torhüter in die gegnerische Hälfte getrieben. Manuel Neuer lief in der Nachspielzeit des Spiels zwischen dem FC Schalke 04 und dem VfL Wolfsburg in den gegnerischen Strafraum, um zumindest symbolisch anzudeuten, dass die Mannschaft alles versucht, um dieses Spiel noch zu drehen. Am gestrigen Abend sollte aus dem Glauben allerdings Realität werden. Nach Ecke von Jefferson Farfan kam der Ball irgendwie zu Neuer, dessen eigentlich missglückter Schuss den freistehenden Kevin Kuranyi erreichte. Der Angreifer musste den Ball nur noch zum 2:2 über die Linie drücken.

Es war letztlich ein glückliches Unentschieden für die Schalker in einem Spiel, das zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten hatte. Zunächst war Schalke überlegen. Anders als noch am Donnerstag im Uefa-Cup waren die Schalker 45 Minuten lang engagiert und gewillt, das Spiel für sich zu entscheiden. Dieses Engagement drückte sich dann in der 20. Minute in etwas Zählbarem aus. Kevin Kuranyi erzielte die 1:0-Führung nach Vorarbeit von Halil Altintop. Es war der erste Pflichtspieltreffer des 26-Jährigen seit dem 16. August. Dieses Erfolgserlebnis beflügelte ihn sichtlich, selten hatte Kuranyi in den vergangenen Wochen eine solche Passsicherheit und Spielfreude gezeigt.

Doch auch Kuranyi verringerte wie seine Teamkollegen im zweiten Durchgang das Tempo. Die Schalker konzentrierten sich vor allem darauf, in Ballbesitz zu bleiben und vergaßen dabei den Versuch, den zweiten Treffer zu erzielen. „In der ersten Halbzeit haben wir ein ordentliches Schalke gesehen. Da haben wir sehr erwachsen gespielt“, sagte Fred Rutten. „Nach zehn Minuten in der zweiten Halbzeit hatte ich den Eindruck, als ob wir noch nicht wach waren.“

Die Wolfsburger, die bereits in der ersten Hälfte angedeutet hatten, dass sie ein Tor erzielen wollten, nutzten die Gunst der Stunde. Sie brachten die Gastgeber vor 60 500 Zuschauern ein ums andere Mal in Schwierigkeiten. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sie erfolgreich sein würden. Erst traf Edin Dzeko per Kopf aus kurzer Distanz zum Ausgleich. Der gerade erst eingewechselte Caiuby erzielte dann sogar die 2:1-Führung.

Schalke hätte bald ausgleichen können, weil Ricardo Costa den allein auf das Wolfsburger Tor zustürmenden Heiko Westermann im Strafraum zu Fall brachte. Der Verteidiger sah dafür die Rote Karte. Doch Rafinhas Strafstoß parierte Diego Benaglio spektakulär. Es war der dritte von vier Elfmetern, den der Schweizer in der Bundesliga entschärfen konnte. Und so war es dann erneut Kevin Kuranyi, der seinem Team zumindest einen Punkt rettete. „Die Treffer waren sehr gut für mein Selbstbewusstsein“, sagte der Angreifer und vergaß nicht, sich bei Vorbereiter Manuel Neuer zu bedanken: „Ich wusste schon immer, dass Manuel ein guter Fußballer ist und einen guten Pass spielen kann.“

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