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Sport: Wer schwimmt im Geld?

Für Schwimm-WM in Deutschland fehlen Sponsoren

Berlin - Vermutlich findet die Sitzung am Sonntag statt, genau festgelegt ist der Termin noch nicht. Fest steht aber der Ort: Berlin. Dort findet am Wochenende der Kurzbahn-Weltcup im Schwimmen statt, deshalb ist das Präsidium des Deutschen Schwimmverbands (DSV) da, und das will am Rande des Weltcups entscheiden: Bewirbt sich der DSV um die WM 2005, die vom 17. Juli bis zum 31. Juli stattfindet? Dem ursprünglichen Ausrichter Montreal hat der Welt-Schwimmverband Fina gerade wegen Finanzproblemen den Wettkampf entzogen.

Jürgen Fornoff, der DSV-Generalsekretär, ist zurückhaltend. „Noch ist nichts entschieden. Aber es wird problematisch.“ Eine WM, entweder in Berlin oder in München, nach nur fünf Monaten Vorbereitungszeit wäre ein enormer Kraftakt. Hauptproblem: das Geld. Der WM-Etat beträgt laut Fina 25 Millionen Euro. Die Fina erwartet eine Einnahmegarantie in Höhe mehrerer Millionen Euro. „Das geht nur, wenn sich jemand mit rund zehn Millionen Euro an den Kosten beteiligt“, sagt Fornoff. Und da komme nur die öffentliche Hand in Frage. Nur: Die hat kein Geld.

Selbst wenn die Fina ihre Forderungen reduzieren sollte, benötigte der DSV noch Millionen Euro Zuschuss. Die Sponsoren- und die Fernsehrechte liegen bei der Fina, „die Einnahmen des Veranstalters sind nicht allzu groß“ (Fornoff). In Berlin müssten Wettkämpfe mit einem mobilen Becken im Velodrom stattfinden, weil die Schwimmhalle an der Landsberger Allee nicht die geforderten 10000 Sitzplätze hat. Aber noch ist völlig unklar, ob es im Juli genügend Hotelkapazität in Berlin gibt. Gestern signalisierten griechische Verantwortliche, dass sich auch Athen für die WM interessiere. Auf jeden Fall muss es schnell gehen. Wer die WM ausrichten will, muss sich bis zum 28. Januar bewerben.

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