zum Hauptinhalt

Sport: Werbung im Sinne von Lorenz Funk

Irgendwie schien es Lorenz Funk bereits am Donnerstag geahnt zu haben. Von Werbeaktionen, die mehr Zuschauer für die Heimspiele der Berlin Capitals interessieren könnten, hält der bayerische Marketingchef nämlich nichts.

Irgendwie schien es Lorenz Funk bereits am Donnerstag geahnt zu haben. Von Werbeaktionen, die mehr Zuschauer für die Heimspiele der Berlin Capitals interessieren könnten, hält der bayerische Marketingchef nämlich nichts. "Kaschperltheater drum herum brauchen wir nicht," hatte Funk gesagt, "denn bei uns findet die Aktion auf dem Eis statt." Freilich, damit war es in dieser Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) beim Tabellenletzten nicht immer so weit her, selten haben die Berliner durch gute Spiele Werbung in eigener Sache betreiben können. Am Freitag verhielt sich das endlich einmal anders. Gegen die Frankfurt Lions zeigten die Capitals vor 3000 Zuschauern in der Deutschlandhalle eine ihrer besten Vorstellungen seit dem Umbau der Arena zur Eishalle und gewannen verdient mit 5:2 (2:0, 3:1, 0:1).

Dank ihrer taktischen Disziplin hatten die Capitals mit den undiszipliniert agierenden Frankfurtern unerwartet leichtes Spiel. Die drei ersten Tore der Partie durch Heinz Ehlers, Alexander Kercs und noch mal Ehlers fielen allesamt bei numerischer Überlegenheit der Berliner. Dass es danach mitunter etwas holpriger wurde, mancher bei den Capitals wohl zu sehr auf sein persönliches Torkonto schielte, tat der guten Stimmung in der Deutschlandhalle keinen Abbruch. Alexander Kercs und Alexander Tscherbajew trafen noch für die Berliner, Chris Snell und Jeff Ricciardi für eine Frankfurter Mannschaft, die sich schnell ihrem Schicksal ergab.

Insgesamt war es trotz der enttäuschend schwachen Franfurter noch eine ansehnliche Partie, in der die Capitals mitunter brillierten. Obwohl dervermeintliche neue Star noch nicht seine angeblichen Qualitäten als Torjäger belegen konnte. Vielleicht lag es an dem fehlenden goldenen Helm, den Ewgeny Dawydow bei seinem vorherigen Arbeitgeber Kärpät Oulo trug. In der ersten Liga Finnlands trägt jeweils der Topscorer eines Teams eine goldfarbene Kopfbedeckung - in der DEL gibt es derartiges bis jetzt noch nicht. Bei seinem Debüt für die Capitals blieb der einstige Weltstar aus Russland aber nicht ganz ohne Glanz, das vierte Tor der Berliner fiel nach sehenswerter Vorarbeit von Dawydow. Ein anderer Spieler der Capitals überzeugte hingegen auf der ganzen Linie: Torhüter Jan Münster, der den an Grippe erkrankten Andrej Mezin vertrat, gab sich kaum eine Blöße.

Eisbären verlieren 1:6

Für die Eisbären gab es bei den München Barons nichts zu holen. Vor 2762 Zuschauern kassierten die Berliner eine bittere 1:6 (0:2, 1:1, 0:3)-Niederlage. Lediglich im Mitteldrittel konnte das Team aus Hohenschönhausen die Partie relativ ausgeglichen gestalten.

Mit dem 0:2-Rückstand waren die Berliner nach den ersten 20 Minuten noch gut bedient. King hatte die Münchener in der 14. Minute in Führung gebracht, Douris erhöhte vier Minuten später auf 2:0. Im zweiten Durchgang spielten die Eisbären stärker und zeigten teilweise auch gute Kombinationen. Bei einem Überzahlspiel scheiterte jedoch Larouche mit einer guten Chance am Barons-Schlussmann Rousson (29. Minute). Dann hatte Felsi nach einem sehenswerten Solo nochmals die Chance, zu verkürzen. Doch auch er scheiterte am Tormann. Fast postwendend fiel dann das 3:0 durch Douris (35.). Walker gelang dann der einzige Eisbären-Treffer des Abends (38.), doch ein Münchener Doppelschlag entschied im Schlussdrittel die Partie: Peacock und Serikow trafen hintereinander, später gelang Plante sogar noch der sechste Treffer.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false