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Werder Bremen: Störung im System

Claus Vetter sucht Gründe für Werder Bremens Fehlstart in der Bundesliga."

Nun ist sie erstmal dahin, jene norddeutsche Gelassenheit, die Werder Bremen seit Jahren zu Bayerns größtem Konkurrenten um den nationalen Fußball-Meistertitel gemacht hat. Die Bremer konnten die mächtigen Münchner immer mal wieder ärgern. Doch jetzt, nach dem Fehlstart mit nur zwei Punkten aus drei Spielen, ärgert sich ihr sonst so besonnener Manager Klaus Allofs über sein demotiviert wirkendes, abwehrschwaches Team. Seinem Personal stünden unruhige Tage bevor, droht Allofs. Dass der Manager trotzdem ankündigt, vor Ende des Transferschlusses am Montag nicht mehr tätig zu werden, erstaunt. Denn wo, bitte schön, haben sich die Bremer denn in dieser Saison verstärkt?

Gut, Claudio Pizarro ist zurück, nach einer Saison Bankdrücken beim FC Chelsea. Der Argentinier braucht noch Zeit. Werders teuerster Neuer ist übrigens Sebastian Prödl, der schlaksige Österreicher fiel bislang durch eklatante Fehler in der Abwehr auf. Aber die Zugänge allein sind es nicht, die Werder bisher so schlecht aussehen lassen. Das Hickhack um Spielmacher Diego und dessen Olympia-Einsatz für Brasilien mag da auch eine Rolle spielen. Es ist wohl die Summe aller atmosphärischen Störungen, die schon vergangene Saison im sonst eher beschaulichen Bremen entstanden: Da gab es Spieler, die sich im Training prügelten, und den nierenkranken Ivan Klasnic, der sich vom Klub ungerecht behandelt fühlte. Um wirklich in dieser Saison ein ernsthafter Kandidat für den Titel zu werden, müssen die Bremer vor allem eines: ihre Leichtigkeit zurückgewinnen. Dann gewinnen sie auch wieder häufiger auf dem Platz.

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