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Sport: Werner im wilden Osten

Lars Spannagel gratuliert Trainer Lorant zum Wechsel in die Freiheit

Werner Lorants Vorstellung von Freiheit besteht darin, Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer beharrlich anzuschreien – und zwischendurch köstlichen Tabakrauch in seine Lunge strömen zu lassen. Ist das etwa zu viel verlangt? Zuletzt versuchte Lorant, seinen kleinen Traum in der Bezirksliga Oberbayern Nord beim SV Ata Spor zu leben. Doch selbst da ließ man ihn nicht in Frieden: Im Spiel beim VfR Neuburg verbot ihm ein 18-jähriger Schiedsrichter das Rauchen. Aus Protest übernimmt Lorant ab sofort den slowakischen Erstligisten FC Dunajska Streda.

Zuletzt hatte Lorant Pech, seine Engagements endeten unrühmlich, egal ob in Teheran, Unterhaching oder bei Kasimpasaspor. Den chinesischen FC Liaoning verließ Lorant Anfang August: „Das hat keinen Spaß mehr gemacht.“ Wegen der Olympischen Spiele seien die Stadien zwei Monate gesperrt, auf ein achtwöchiges Rumbrüllen ohne Publikum im Trainingslager hatte er keine Lust. „Und Karten für Olympia habe ich auch keine bekommen.“

Wo kann jemand wie Lorant noch in Ruhe arbeiten? Der 1. FC Nürnberg, dem Irrsinn eigentlich nie abgeneigt, kommt nicht infrage. Präsident Michael A. Roth stellt aus Angst um sein Teppichlager grundsätzlich keine Raucher ein. Bleibt nur die Flucht in den wilden Osten, wo Werner noch Werner sein kann. Wenn er sich da nur nicht täuscht: Als EU-Mitglied hat auch die Slowakei angefangen, ihre Nichtraucher zu schützen.

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