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Sport: Wichtig ist auf dem Platz

Hertha BSC denkt nur an Werder Bremen – trotz der privaten Sorgen von Marcelinho

Berlin - Im Trainingsspiel bekam er gestern für fast jede Aktion verbalen Beifall von den Kollegen, egal ob sie gelungen war oder nicht. Dabei ist diese gut gemeinte Hilfe wahrscheinlich gar nicht nötig, denn Marcelinho selbst ließ sich kaum anmerken, dass er wieder einmal mit seinen privaten Geschäftsangelegenheiten die Schlagzeilen besetzt. „Marcelinho selbst ist derjenige, der am besten zwischen privaten Dingen und dem Fußball trennen kann“, sagt Trainer Falko Götz.

Hertha versucht nun, zwischen den Problemen Marcelinhos und der Vorbereitung auf den kommenden Samstag zu trennen. In dem intensiven Trainingsspiel gestern Vormittag wurde zwar zwischendurch Marcelinho angefeuert, vor allem aber war schon die Anspannung vor dem Spiel bei Werder Bremen zu spüren. Bereits vier Tage vorher wird ungewöhnlich viel über den nächsten Gegner geredet. „Natürlich haben wir Respekt, Werder ist amtierender Deutscher Meister,“, sagt Falko Götz. „Die Mannschaft ist sehr torgefährlich und hat die meisten Tore in der Bundesliga erzielt.“

Deshalb sei es in Bremen besonders wichtig, dass Hertha hinten gut stehe, um so die Basis für gefährliche Konter zu legen, mit denen die Berliner zum Torerfolg kommen wollen. In dieser Woche will der Trainer dafür verschiedene Formationen im Training testen. In der Innenverteidigung steht ihm wieder Josip Simunic zur Verfügung, der seine Grippe auskuriert hat, Alexander Madlung oder Dick van Burik werden für ihn Platz machen müssen. Aber nicht nur auf dieser Position erwartet Götz in dieser Woche einen harten Konkurrenzkampf. „Das Hinspiel war sehr von der Taktik geprägt, und ein solches Spiel erwarte ich auch am Samstag“, sagt Götz. Bremen ging im Hinspiel im Olympiastadion in der 80. Minute durch Angelos Charisteas 1:0 in Führung, Alexander Madlung gelang in der letzten Minute der Ausgleich. Damals war Hertha als Elfter weit von einem Uefa-Cup- Rang entfernt.

Dieses Mal wäre der Trainer mit einem Unentschieden nicht zufrieden: „Wir werden in Bremen auf Sieg spielen“, sagt Falko Götz. „Wir haben auch zuletzt in Leverkusen und in Dortmund auswärts wieder gut ausgesehen, deshalb werden wir an unserer Spielweise grundlegend nichts ändern.“

Mit einem Sieg könnten die Berliner am Samstag den Tabellenvierten Werder nach Punkten einholen und nebenbei die Verfolger aus Hamburg und Leverkusen weiter auf Distanz halten. Ob das klappt, wird wie immer auch entscheidend von Marcelinho abhängen. Und davon, wie sehr sich die anderen Spieler mit dessen Problemen beschäftigen.

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