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Sport: WIE GEHT’S EIGENTLICH …? … UWE BINDEWALD (42)

Interview: Dominik Bardow Herr Bindewald, wo erwischen wir Sie gerade? In Jugendleistungszentrum von Eintracht Frankfurt.

Interview: Dominik Bardow

Herr Bindewald, wo erwischen wir Sie gerade?

In Jugendleistungszentrum von Eintracht Frankfurt. Ich bin seit Januar U-17-Cheftrainer und habe hier ein eigenes Büro.

Die von Ihnen gegründete Fußballschule gibt es noch?

Natürlich. Aber als Cheftrainer ist man stark eingebunden, doch ich habe dort ein zuverlässiges Trainerteam und will die Sache auch nicht an den Nagel hängen, dafür macht die Arbeit mit den Kiddies zu viel Spaß.

Sie haben 386 Spiele für Eintracht Frankfurt bestritten und waren bei allen drei Abstiegen des Vereins dabei. Nun droht der Eintracht der vierte. Gibt es Parallelen zu damals? Auch 1995/96 und 2000/01 lief es in der Hinrunde noch gut.

1995/96 waren wir eigentlich eine gute Mannschaft und hatten auch vom internationalen Wettbewerb geträumt. Aber ich habe im Fußball viel erlebt und eines gelernt: Es ist ein hartes Brot, man muss viel arbeiten und die richtige Einstellung haben. Am Samstag gegen Köln gibt es ein echtes Endspiel, da zählen nur drei Punkte.

Sie waren auch 1999 dabei, als ein 5:1 gegen Lautern zum Klassenerhalt reichte. Lassen sich Wunder wiederholen?

Es gab ja zwei solche Sachen, auch das 6:3 gegen Reutlingen 2003, das noch zum Aufstieg vor Mainz gereicht hat. Da haben wir uns in einen Rausch gespielt, so etwas kommt nicht oft vor. Aber man muss auch vorher daran glauben und wissen, dass es im Fußball die tollsten Geschichten gibt.

Selbst wenn Frankfurt gegen Köln gewinnt, droht die Relegation. Sie standen bei Frankfurts letzten Relegationsspielen 1989 gegen Saarbrücken schon im Kader. Wie übersteht man das?

In so einer Situation spielen die Nerven eine große Rolle. Man muss den Abstiegskampf aus dem Kopf streichen. Ich hoffe, der Eintracht gelingt es, sich zusammenzureißen und das Unmögliche zu schaffen.

Wenn die Fans in Frankfurt mehr Einsatz fordern, rufen sie heute noch Ihren Namen. Haben Sie Verständnis für den Unmut der Fans, der in Frankfurt zuletzt eskalierte?

Es kommt immer auf die Art und Weise an. Es ist normal, dass die Fans unzufrieden sind und ihre Emotionen ausleben müssen. Wenn Personen dabei Schaden tragen, distanziere ich mich davon. Aber so etwas muss man als Profifußballer abkönnen, es hinnehmen und verarbeiten. Es ist nicht immer alles rosarot.

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