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Sport: „Wie herzlich er ist, wie mitreißend“

Chronik einer Amtszeit: Was Herthas Trainer Huub Stevens in Berlin erlebt hat

19. Dezember 2001: Die Ära von Huub Stevens beginnt mit der Mitteilung, dass Jürgen Röber Hertha BSC am Saisonende verlassen werde. Am selben Tag gibt Schalke bekannt, dass Huub Stevens seinen Vertrag nicht verlängern werde. „Ich habe mit niemandem von Hertha gesprochen“, sagt Stevens.

10. Januar 2002: Röber fliegt mit Hertha ins Trainingslager. Die Mannschaft ist kaum in der Luft, als Dieter Hoeneß verkündet, was nach all den Spekulationen „nicht mehr die große Überraschung ist“. Huub Stevens wird am 1. Juli neuer Trainer in Berlin. Er erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2005.

27. April 2002: Stevens steht im Olympiastadion an der Seitenlinie – mit Schalke, gegen Hertha. Es ist das letzte Spiel von Herthas Interimstrainer Falko Götz vor Berliner Publikum. Hertha gewinnt 2:0 und zieht an Schalke vorbei. Im Stadion hängt ein Transparent: „Wir freuen uns auf dich, Huub“.

1. Juli 2002: Stevens tritt in Berlin sein Amt an. Neben den Trainingseinheiten absolviert er in den ersten Wochen etliche PR-Termine. „Vergessen Sie alles, was Sie über mich gehört haben“, sagt Stevens. Dieter Hoeneß ist nach den ersten Tagen beeindruckt: „Er brennt. Wie offen er ist, wie herzlich, wie mitreißend.“

1. August 2002: Stevens gewinnt mit Hertha den ersten Titel: den Ligapokal. Im Finale in Bochum schlagen die Berliner Schalke 04 mit 4:1. Stevens wird gefeiert – von den Schalker Fans.

9. August 2002: Hertha schafft zum Saisonauftakt beim Deutschen Meister Borussia Dortmund ein 2:2. Es ist das erste Mal seit 25 Jahren, dass die Berliner im Westfalenstadion einen Punkt holen. Manager Hoeneß lobt das System des Trainers: „Das geht nicht nach Schema F. So was gefällt mir.“

1. September 2002: Huub Stevens scheidet mit Hertha in der ersten Runde des DFB- Pokals aus: gegen den Regionalligaletzten Holstein Kiel. Im Elfmeterschießen unterliegen die Berliner mit 1:4.

10. September 2002: Hertha verliert zu Hause 1:2 gegen Borussia Mönchengladbach. Kurz vor der Pause rufen Herthas Fans zum ersten Mal: „Stevens raus!“ Nach vier Spieltagen sind die Berliner noch ohne Saisonsieg.

14. September 2002: Hertha gewinnt in Bielefeld durch ein Tor von Marcelinho mit 1:0. Weil Stevens zum ersten Mal wieder einen Trainingsanzug trägt?

27. Februar 2003: Durch ein 0:1 bei Boavista Porto scheidet Hertha in der vierten Runde aus dem Uefa-Cup aus. So weit sind die Berliner noch nie gekommen. Drei Tage später verliert die Mannschaft 0:1 beim HSV.

8. März 2003: Stevens hat seinen Star Marcelinho nach dessen ausschweifenden Karnevalsfeiern öffentlich attackiert. Beim 6:0 gegen 1860 München erzielt der Brasilianer zwei Tore. Es folgen zwei weitere Siege.

24. Mai 2003: Nach drei Niederlagen in Folge sichert sich Hertha erst am letzten Spieltag durch ein 2:0 gegen Kaiserslautern die Qualifikation für den Uefa-Cup.

11. Juli 2003: Die Mannschaft setzt sich die Qualifikation für die Champions League zum Ziel. „Es wird etwas Schönes mit uns passieren“, sagt Pal Dardai.

13. September 2003: Im fünften Saisonspiel erzielt Fredi Bobic die ersten Tore für Hertha. Trotzdem verliert die Mannschaft nach einer 2:0-Führung gegen Hannover 2:3.

25. September 2003: Nach dem 0:0 im Uefa-Cup gegen Grodzisk kritisiert Stevens seine Spieler vor laufender Kamera. Er deklariert das später als Taktikschulung.

15. Oktober 2003: Hertha verliert das Rückspiel 0:1 und scheidet in der ersten Runde des Uefa-Cups aus. Stevens sagt: „Ich werde kämpfen.“

18. Oktober 2003: Nach dem neunten Spieltag ist Hertha noch ohne Sieg. Durch das 1:4 gegen Leverkusen stürzt das Team erstmals seit dem 2. November 1997 auf den letzten Tabellenplatz.

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