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Sport: Wieder verbrüdert

Beim Großen Preis von Kanada in der Formel 1 gewinnt Michael vor Ralf Schumacher

Die Sieben wurde in Montreal zur Glückszahl für Michael Schumacher: Siebenter Saisonsieg, der 77. seiner Karriere und der siebente in Kanada, zugleich ein neuer Rekord: sieben Siege auf einer Strecke, das hat in der Formel 1 noch niemand geschafft. Dabei hatte es nach dem Qualifying zum Großen Preis von Kanada, als Schumacher nur auf dem sechsten Startplatz stand, gar nicht so vielversprechend ausgesehen, auch wenn der Formel1-Weltmeister trotzdem zuversichtlich war: „Mal sehen, was wir daraus machen können. Ich habe schon aus schlechteren Positionen heraus Rennen gewonnen.“ Und tatsächlich bewährte sich die Ferrari-Strategie: In dem Wissen um einen gewissen Reifennachteil im Qualifying hatte man bei den Roten von Anfang an auf eine Zwei-Boxenstopp-Strategie gesetzt, die sich am Ende bewährte: „Wir hatten von Anfang an das Gefühl, hier kaum eine Chance auf die Poleposition zu haben, deshalb haben wir das Rennen von Beginn an anders geplant – und es hat funktioniert, vor allem auch durch die gute Teamarbeit.“

Durch den sofortigen Ausfall von Jarno Trulli im Renault machte Schumacher gleich am Start einen Platz gut. Und Konkurrenten, die drei Boxenstopps einlegten, konnten sich trotz leichterem Auto nicht weit genug absetzen, um den Weltmeister am Ende hinter sich zu halten.

Bei BMW-Williams hatte Chefingenieur Sam Michael ausgerechnet: „Für uns ist eine Drei-Stopp-Strategie bis zum letzten Stopp um zwei Sekunden schneller als eine Zwei-Stopp-Strategie.“ Schnell genug, um Michael Schumacher zu schlagen, war sie nicht. Als Ralf Schumacher in der 48. Runde mit sechs Sekunden Rückstand schon eine Runde nach Michael Schumachers letztem Boxenstopp hereinkommen musste, war die Sache klar. Immerhin konnte sich Ralf Schumacher noch vor dem zweiten Ferrari-Piloten Rubens Barrichello den zweiten Rang sichern – der dritte Doppelsieg derSchumachers in Kanada (der fünfte insgesamt) war perfekt. „Aber erst nach meinem zweiten Boxenstopp war ich mir ziemlich sicher, dass es klappen könnte, zwischendurch hatte ich bei den vielen Stopps ein bisschen die Übersicht verloren“, sagte Michael Schumacher.

Sein Teamkollege Rubens Barrichello war ihm in der Phase vor dem zweiten Stopp einmal bedrohlich nahe gekommen, hatte auch zu einem Überholversuch angesetzt, „aber das habe ich dadurch verhindert, dass ich einmal sehr, sehr spät gebremst habe. Und zum Glück habe ich einen vernünftigen Teamkollegen, der weiß, wo seine Grenzen sind“, legte Michael Schumacher mit einem kleinen Seitenhieb auf die Probleme zwischen seinem Bruder Ralf und Juan-Pablo Montoya am Nürburgring nach.

Ralf Schumacher war über den zweiten Platz einerseits ein kleines bisschen enttäuscht, „weil es jetzt hier wieder so knapp nicht geklappt hat, obwohl ich lange geführt habe wie im vergangenen Jahr. Und wenn man aus der Poleposition startet, dann hofft man halt schon immer darauf, zu gewinnen.“ Andererseits konnte sich der BMW-Williams-Pilot aber auch freuen, „denn nach dem, wie die Saison bisher für uns gelaufen ist, ist so ein Podiumsplatz natürlich schon sehr viel wert. Das Auto hat hier endlich mal zur Strecke gepasst - jetzt müssen wir mal sehen, wie es weitergeht.“

Erfreulich verlief das Grand-Prix-Debüt des jungen Timo Glock im Jordan: Von Startplatz 18 kam er aus der ersten Runde als Zehnter zurück: „Als ich im Auto saß, war meine ganze Nervosität wie weggeblasen.“ Am Ende kam der elfte Platz heraus. Und die Erkenntnis: „Es hat riesig Spaß gemacht.“

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