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Ruhe bitte. Kaiserslauterns Angreifer Srdjan Lakic (r.) bringt die Kritiker mit seinen zwei Treffern in Köln zum Schweigen.

© ddp

Sport: Wieder zu Hause

Der 1. FC Kaiserslautern feiert eine erfolgreiche Rückkehr in die Bundesliga: Der Aufsteiger spielt fast 90 Minuten in Überzahl und siegt 3:1 beim 1. FC Köln

Marco Kurz verbrachte einen anstrengenden Nachmittag im Stadion des 1. FC Köln. Der Trainer des 1. FC Kaiserslautern hüpfte wie ein Wilder an der Seitenlinie entlang. Er schrie, fuchtelte mit den Armen, am liebsten hätte er wohl selbst mitgespielt. Am Ende konnte er durchatmen – und jubeln. Die Rückkehr des FCK ist geglückt. 3:1 (0:1) siegte der Aufsteiger aus der Pfalz bei seinem Lieblingsgegner 1. FC Köln, der nun schon seit fast 21 Jahren kein Erstliga-Spiel mehr gegen Kaiserslautern gewonnen hat. „Ich bin sehr froh, dass wir mit einem Sieg gestartet sind, das war gutes Stück Arbeit“, sagte Kurz, dessen Team den Sieg erst in den letzten 20 Minuten perfekt gemacht hatte.

Es war das erste Erstliga-Spiel für Kaiserslautern seit vier Jahren, und es ging hektisch los. Gerade einmal 87 Sekunden waren gespielt, da sah Kölns Kapitän Mohamad die Rote Karte, schneller flog in der Bundesligageschichte noch keiner vom Platz. Mohamad hatte Erwin Hoffer kurz vor der Strafraumgrenze umgerissen, Schiedsrichter Felix Brych entschied auf Notbremse; eine harte, aber richtige Entscheidung. Die Lauterer wussten mit ihrer numerischen Überlegenheit aber lange nichts anzufangen, sie spielten nervös, leisteten sich jede Menge Fehlpässe.

Die Kölner hingegen organisierten sich gut und übernahmen die Regie, wobei Neuzugang Martin Lanig als Lenker im Mittelfeld eine gute Figur machte. Der FC spielte meist über rechts nach vorn, mit schnellem Erfolg: Einen Freistoß von Petit, verlängert durch Kevin McKenna, fing Torhüter Tobias Sippel ab. Er ließ den Ball aber wieder fallen, und zwar vor die Füße von Kölns Stürmer Milivoje Novakovic, der in der achten Minute zum 1:0 abstaubte. „Solche Fehler können passieren, ich mache ihm keinen Vorwurf. Wichtig war, dass Tobias danach gut gespielt hat“, sagte Kurz. Nach einem Schuss von Petit klärte er zur Ecke, kurz darauf parierte Sippel einen Freistoß von Lukas Podolski. Die Lauterer sammelten sich erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit. Der Kroate Srdjan Lakic tauchte ein paar Mal vor dem Tor von Faryd Mondragon auf, zwingende Torchancen hatte der Aufsteiger aber nicht.

Erst nach der Pause wurden die Lauterer aktiver, sie machten nun das Spiel. Gefahr vor dem Tor erzeugten sie jedoch zunächst weiterhin nicht, denn meistens kamen sie gar nicht so weit. Die von McKenna und Kevin Pezzoni organisierte Kölner Viererkette leistete solide Arbeit. Allerdings nur bis zur 70. Minute, danach gingen den Kölnern die Kräfte aus. Zunächst verlud Lakic, schön angespielt von Rodnei, Pezzoni an der Strafraumgrenze und überwand Mondragon mit einem wuchtigen Schuss aus der Drehung. Es war die erste schöne Aktion im Spiel des Aufsteigers, der nun mehr wollte – und bekam: Sechs Minuten später erhöhte Lakic aus kurzer Distanz auf 2:1. Kurz vor Schluss traf Ivo Ilicevic nach einem Solo mit einem abgefälschten Schuss sogar noch zum 3:1. Kölns Trainer Zvonimir Soldo bemerkte lakonisch: „Wir haben verdient verloren. Es reicht nicht, nur 70 Minuten gut zu spielen.“

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