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Sport: Wiedersehen in Hamburg

Zuletzt waren sie getrennt unterwegs – bei den Cyclassics fuhren Jan Ullrich und Erik Zabel gemeinsam

Hamburg Knapp 30 Kilometer vor dem Ziel machte Jan Ullrich das, was man bei ihm selten sieht. Er ging aus dem Sattel, um sich mit seinem Rad einen kleinen Anstieg im näheren Hamburger Umland hochzukämpfen. Ullrich, Dritter der Tour de France, attackierte agressiv, zeigte die Bereitschaft, sich zu quälen bis an seine Leistungsgrenze – doch letztlich blieb der Lohn aus. Ullrich kam zwar mit der l5-köpfigen Ausreißergruppe ins Ziel in der Mönckebergstraße, aber beim Sprint war der Kapitän des T–Mobile Teams chancenlos.

Erik Zabel fuhr diesmal wieder mit seinem Kapitän. Bei der Tour de France hatte der Sprinter keinen Startplatz erhalten und musste bei der Österreich-Rundfahrt ran. Gestern kam er mit dem Hauptfeld ins Ziel. Für eine Pressekonferenz nach dem Rennen (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) hatte er eine Erklärung zu seiner sportlichen Zukunft angekündigt. Als mögliche Kandidaten für einen Wechsel galten die Schweizer Phonak-Mannschaft und die italienische Formation Domina Vacanze. Nach der Tour hatte bereits Alexander Winokurow verkündet, ab 2006 in Spanien für Liberty Seguros zu fahren.

Die zehnte Auflage der Cyclassics in Hamburg, ein Radrennen der ProTour-Serie über 253 Kilometer, fand ein spannenden Schluss. Zunächst schien Luca Paolini aus Italien der Sieger zu sein, dann entschied das Zielfoto darüber, dass Paolinis Landsmann Felippo Pozzato gewonnen hatte. Beide gehören dem Quickstep-Team an.

Die Rennserie wird bereits am Mittwoch fortgesetzt – mit der Benelux-Rundfahrt, die geht allerdings gleich über acht Tage. Jan Ullrich ist dann nicht dabei. Der Entega-GP in Lorsch bildet für den Wahl-Scweizer erst einmal den Abschluss der „Tour nach der Tour“.

„Sehr hart“ sei das Rennen gewesen, sagte Jan Ullrich nachher, „durch den Regen wurde sehr viel gedrängelt und gestürzt.“ Warum er kurz vor dem Ziel nicht noch einmal die letzten Reserven mobilisierte, dafür hatte Ullrich eine ganz plausible Erklärung. „Meine Beine waren einfach zu lahm, um zu sprinten“, sagte er, verschmitzt lächelnd.

Ullrichs Noch-Teamkollege Erik Zabel hatte ebenfalls lange Zeit an der seite von ullrich im Feld gearbeitet, er kam mit dem Hauptfeld ins Ziel.

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