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Venus Wimbledon

© dpa

Wimbledon: Venus Williams zieht souverän ins Halbfinale ein

Titelverteidigerin Venus Williams hat ihren Sturmlauf Richtung siebtes Finale von Wimbledon ohne Satzverlust fortgesetzt. Bei den Herren sorgt derweil Publikumsliebling Andy Murray für Furore - und löst in England wahre Jubelorgien aus.

Die an Nummer sieben eingestufte Amerikanerin Venus Williams setzte sich am Dienstag bei den All England Championships gegen die Überraschungs-Viertelfinalistin Tamarine Tanasugarn mit 6:4, 6:3 durch und blieb damit auch im siebten Vergleich mit der Thailänderin ungeschlagen. Im 63. Match auf dem "Heiligen Rasen" feierte die viermalige Siegerin in 95 Minuten den 56. Sieg, der ihr schon jetzt ein Preisgeld von 236.750 Euro einbrachte.

"Ich hoffe, für mich gehen die großartigen Zeiten hier weiter", sagte die am Oberschenkel leicht lädierte Venus Williams. In der Vorschlussrunde der mit 15 Millionen Euro dotierten All England Championships trifft die 28-Jährige am Donnerstag auf Jelena Dementjewa oder Nadja Petrowa, die sich in einem russischen Duell gegenüberstanden. Trotz des Einzugs in die Runde der besten Vier kann Venus Williams die schon in der dritten Runde gescheiterte French-Open-Gewinnerin Ana Ivanovic aber nicht vom Tennis-Thron vertreiben. Die Serbin bleibt am Montag weiter die Nummer eins.

Episches Vier-Stunden-Match von Andy Murray

Während die Spiele der Damen von eher vornehmem Applaus begleitet wurden, flippten die 15.000 Zuschauer am Abend vorher aus. In einem epischen Vier-Stunden-Match gegen den Franzosen Richard Gasquet bog Publikumsliebling Andy Murray einen 0:2-Satzrückstand um. Als die Dämmerung schon in Dunkelheit überging, verwandelte der Schotte den Matchball zum 5:7, 3:6, 7:6 (7:3), 6:2, 6:4. Über den Center Court schwappte eine La Ola nach der anderen, und der 21-Jährige, der anders als sein Vorgänger Tim Henman ein ungezügeltes Temperament hat, ballte die Faust und zeigte seinen rechten Bizeps.

Den Viertelfinal-Einzug eines der Ihren feierten die tennisbegeisterten, aber erfolgsentwöhnten Briten überschwänglich. In den Londoner Pubs herrschte eine Stimmung, als ob England im Finale der Fußball-EM stünde. "Murray-Manie auf dem Hügel", schrieb der "Independent" am Dienstag über die Stimmung vor der Großbildleinwand auf der steil ansteigenden Wiese nahe dem Center Court. Kurzerhand wurde der frühere "Henman-Hill" in "Murray-Mound" (Hügel) umgetauft.

"Come on, Tim", schrie ein Zuschauer in ungewollt ironischer Anspielung an die Zeiten, als Henman viermal im Halbfinale in Wimbledon scheiterte. Doch nicht alle haben den wilden Schotten Murray ins Herz geschlossen. Unvergessen ist bei vielen Engländern sein Fauxpas von 2006, als er auf die Frage, welcher Mannschaft er bei der Fußball-WM die Daumen drücke, antwortete: "Der, gegen die England spielt - ha, ha."

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