zum Hauptinhalt

Wintersport: Henkel holt zweiten Sieg im Biathlon

Andrea Henkel hat das Massenstart über 12,5 Kilometer beim Weltcup in Oberhof gewonnen.

Oberhof – Andrea Henkel war mit der Gewissheit ins Massenstartrennen gegangen, „dass es nur besser werden konnte“. Platz 38 im Sprint, kein Treffer beim Stehendschießen, das ließ sich nicht wiederholen. „Fünf Fehler zu schießen, ist schwerer, als fünfmal zu treffen. Das ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit“, sagte sie gestern, nachdem dann tatsächlich alles viel besser gelaufen war. Bei 20 Schussversuchen hatte sie nur zweimal das Ziel verfehlt – und den Massenstart über 12,5 Kilometer beim Weltcup in Oberhof gewonnen. Sie siegte mit 23,4 Sekunden Vorsprung vor der Gesamtweltcupführenden Helena Jonsson aus Schweden. Dritte wurde die Norwegerin Tora Berger vor Henkels Teamkollegin Martina Beck. Für die deutschen Frauen war es nach Simone Hauswalds Erfolg im Sprint am Freitag der zweite Einzelsieg in diesem Winter.

Bei den Männern lief es gestern über 15 Kilometer nicht ganz so gut. Arnd Peiffer überzeugte zwar beim souveränen Erfolg des Norwegers Ole Einar Björndalen als Fünfter, doch seine Teamkollegen enttäuschten. Michael Greis landete nach sechs Schießfehlern bei aufziehendem Nebel nur auf Platz elf, Andreas Birnbacher (9 Schießfehler) kam als 27. ins Ziel.

Auch bei Henkel hatte es nicht ideal begonnen. „Es ging zäh los, ich bin als eine der Letzten zum ersten Schießen gekommen“, sagte sie. Doch Henkel arbeitete sich immer weiter vor, vorbei auch an der Weißrussin Daria Domratschewa, die bis zum dritten Schießen in Führung lag. Die jedoch zielte stehend zunächst auf die falsche Scheibe, die Treffer wurden nicht gewertet, Domratschewa musste vier Strafrunden drehen. Henkel profitierte vom Aussetzer der Weißrussin und schob sich schon vor dem letzten Auftritt am Schießstand auf Rang drei vor – und traf alle Scheiben. Dabei aber hatte Andrea Henkel etwas die Orientierung verloren, wie sie später erzähle: „Erst auf der Videoleinwand habe ich gesehen, dass ich Erste bin.“ Helen Ruwald

Helen Ruwald

Zur Startseite