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Sport: Wir sehen dich!

Jeder wird sich mehr als einmal darüber geärgert haben, dass das Fernsehen inzwischen auch den letzten Winkel eines Fußballspiels ausleuchtet. Und uns so auch noch die belangloseste Aktion in Super-Zoom und -Slowmotion näherbringt, die mit bloßem Auge und in Normalgeschwindigkeit nicht erfassbar gewesen wäre.

Jeder wird sich mehr als einmal darüber geärgert haben, dass das Fernsehen inzwischen auch den letzten Winkel eines Fußballspiels ausleuchtet. Und uns so auch noch die belangloseste Aktion in Super-Zoom und -Slowmotion näherbringt, die mit bloßem Auge und in Normalgeschwindigkeit nicht erfassbar gewesen wäre. Wenn die vielen Kameras im Stadion einen Sinn haben, dann den, dass sie auch die kleinen miesen Fouls aufdecken, die sonst versteckt blieben. Zu spüren bekam das jetzt Emanuel Pogatetz. Der Verteidiger von Hannover 96 ist für seinen Nackenschlag gegen seinen Nürnberger Gegenspieler Philipp Wollscheid für drei Spiele gesperrt worden. Der Schiedsrichter hatte diese Szene im Spiel nicht wahrgenommen und daher nicht geahndet. Daher durfte der Kontrollausschuss des DFB nachträglich ermitteln und Anklage erheben. Die Fernsehbilder haben den Täter zweifelsfrei überführt. Das ist ein gutes Zeichen.

Auf dieser Grundlage ist vor wenigen Wochen erst Jermaine Jones überführt und bestraft worden. Der Schalker ist ziemlich absichtlich dem Gladbacher Marco Reus nach dessen frischem Zehenbruch auf eben jenen Fuß gestiegen, nicht wahrnehmbar für den Schiedsrichter, wohl aber für die TV-Kameras.

So bekommen die vielen Kameras einen Nutzen, den das Fernsehen so gar nicht auf dem Schirm hatte. In Zeiten zunehmender Kopf- und Gesichtsverletzungen ist das keine beruhigende Nachricht, aber ein gute. Wünschenswert, wenn jetzt auch noch jene überführt würden, die immer wieder angebliche Fouls und schwere Verletzungen vortäuschen.

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