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Sport: "Wir sind keine Besserwisser" - Interview mit dem Moderatoren-Duo Delling und Netzer

Was zwischen dem 10. Juni und dem 2.

Was zwischen dem 10. Juni und dem 2. Juli aus Erich Ribbeck und seiner Truppe wird, ist völlig ungewiss. Fest steht aber: ARD und ZDF trumpfen bei der Europameisterschaft groß auf. Alle Spiele werden live übertragen. 550 Mitarbeiter sorgen in den Niederlanden und Belgien dafür, dass die 94 Stunden Berichterstattung möglichst glatt über die Bildschirme flimmern. Die ARD verlässt sich vor allem auf das bewährte Moderatoren-Duo Gerhard Delling und Günter Netzer.

Haben Sie ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Sendung?

DELLING: Ja, das ist auch gewünscht. So gibt es immer wieder ein Brainstorming.

NETZER: Um Gottes Willen. Ich habe Mühe genug, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Außerdem muss ich ja immer auf der Hut sein vor Herrn Delling und seinen schweren Fragen.

Es ist gerade für eine Sportsendung ungewöhnlich, wie konsequent Sie sich siezen.

NETZER: Wir siezen uns immer. Wir respektieren uns hoch, deshalb ist das Siezen keine Barriere. Eine persönliche Freundschaft ist vorhanden, aber eine Kumpanei wird nie aufkommen.

DELLING: Das hat sich einfach so ergeben. Ich bin auch so erzogen, dass der Ältere mir das Du anbieten müsste. Aber dazu besteht überhaupt keine Notwendigkeit.

Wie bereiten Sie sich vor?

NETZER: Kurz vor der Sendung komme ich ins Studio, mache ein paar dumme Witze, und bevor die Begrüßung richtig fertig ist, läuft schon die Sendung. In Paris habe ich zum Teil nicht einmal gewusst, wer spielt. Das war gut! Ich habe das Spiel dann auf mich wirken lassen und erzählt, was ich gesehen habe. Das ist auch richtig so, denn wir sind keine Besserwisser.

DELLING: Er stürzt sich rein und kann sich perfekt konzentrieren. Für mich läuft jetzt schon die Vorbereitung. Ich muss nicht von jedem wissen, ob er mit links schießt, aber so ein kleiner Abriß ist nötig.

Sehen Sie sich im Studio die Spiele gemeinsam an?

NETZER: Wenn ich gut gelaunt bin, darf er neben mir sitzen (lacht). Nein, manchmal muss Herr Delling schon das nächste Spiel vorbereiten, während das eine noch läuft. Wenn wir nur ein Spiel haben, sitzen wir schon zusammen.

Sprechen Sie sich ab, bevor Sie mit der Analyse dran sind?

DELLING: Nein, grundsätzlich nicht. Wir wollen ruhig und locker Fußball gucken.

Sind Sie ein ruhiger Fußball-Zuschauer?

NETZER: Immer. Im Stadion denken die Leute, ich wäre eingeschlafen.

Das war am Mittwoch aber ganz anders.

NETZER: Schon. Eigentlich habe ich nicht das Recht, sauer zu sein. Ich weiß ja noch, wie man sich als Profi-Zuschauer fühlt. Aber das nimmt einen schon mit. Das Interview führte Anna Fuchs.

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