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Sport: „Wir werden nicht immer vom Glück verlassen sein“ Trainer Eduard Geyer über die Situation bei Energie Cottbus

Energie Cottbus bleibt nach der fünften Niederlage in Serie Letzter. Was nun, Herr Geyer?

Energie Cottbus bleibt nach der fünften Niederlage in Serie Letzter. Was nun, Herr Geyer?

Das macht uns alle traurig. Die Situation ist kritisch, da brauchen Sie gar nicht zu fragen.

Trotzdem: Was wollen Sie jetzt tun?

Erst einmal eine Nacht darüber schlafen. Wir werden nicht immer vom Glück verlassen sein.

Sie hadern.

Es ist doch so. Wenn selbst Mannschaften wie der FC Bayern München Schwierigkeiten haben, sich nach einem Rückstand zu erholen, wie sollen wir das dann erst schaffen?

Dabei hatte Ihre Mannschaft gegen Hertha BSC doch ganz gut begonnen.

Ja, in der ersten Halbzeit haben wir gut Fußball gespielt. Besser können wir gar nicht spielen. Was fehlte, war das Tor, um unser Selbstvertrauen zurückzugewinnen.

Es kam anders: Sie kassierten nach Herthas erstem gelungenen Angriff prompt ein Tor.

Das meine ich ja. Unser Pech ist, dass der erste Schuss auf unser Tor meistens gleich drin ist. Das hat sich bitter ausgezahlt und das Team nach den schweren Wochen noch zusätzlich verunsichert.

Sie konnten Ihre Mannschaft nicht mehr aufbauen?

Wir haben das in der Halbzeit versucht. Wir wollten den Anschlusstreffer machen. Wir haben uns vorgenommen, auch unser Publikum zu gewinnen, die Stimmung auf der Tribüne zu entfachen. Aber auch das ist uns nicht mehr gelungen.

Hat das nur was mit fehlendem Glück zu tun?

Natürlich nicht. Aber im Augenblick ist es doch so: Der Ball springt nicht zu uns, sondern zum Gegner. Uns fehlt das bisschen Glück, das man braucht, wenn man da unten drin steht. Stattdessen können wir uns nach einem Rückstand nicht mehr fangen.

Beim Freistoßtor lief plötzlich Ihr Stürmer Paulo Rink zur Torlinie. Ist das die neue Cottbuser Absicherung bei Freistößen?

Nein. Aber der Rink ist ja auch nicht schuld am Tor.

Ist es dann die Schuld von Tomislav Piplica, Ihrem Torhüter?

Ja, das ist sie. Hundertprozentig.

Haben Sie die Szene genau gesehen?

Während des Spiels nicht. Aber ich habe mir jetzt das Tor in Zeitlupe im Fernsehen anschauen können. Damit eines klar ist: Ich will jetzt keine Torwartdiskussion. Wir werden das intern besprechen.

Sie haben in den vergangenen Wochen viele Gespräche mit Ihren Spielern geführt. Sie haben eine gemeinsame Radtour unternommen. Was wollen Sie denn jetzt noch tun?

Wir waren fleißig, wir haben uns etwas einfallen lassen. Wir haben sogar das Training umgestellt, inhaltlich wie zeitlich. Und eine Weile sah unser Spiel ja auch gut aus. Aber vor allem das zweite Gegentor kurz vor der Halbzeit hat unserem Spiel geschadet.

Wie groß ist Ihre Hoffnung auf Besserung?

Wenn ich die nicht hätte, wäre ich falsch hier.

Glauben Sie denn, dass Sie noch lange hier sein werden?

Ich jedenfalls möchte meinen Vertrag hier ordentlich erfüllen. Der geht bis 2003.

Aufgezeichnet von André Görke.

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