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Witali Mutko hat bald ein Amt weniger.

© AFP

Witali Mutko darf nicht kandidieren: Die Fifa stellt sich gegen Russland

Die Fifa verweigert dem russischen Politiker und Funktionär Witali Mutko eine erneute Kandidatur für den Fifa-Rat. Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer. Ein Kommentar.

Von Johannes Nedo

Die Statuten der Fifa sind in diesem Punkt eigentlich schon seit Langem klar geregelt: Regierungen ist es verboten, sich in die Belange des Fußball-Weltverbandes einzumischen. Bei Russland und Witali Mutko schien dies jedoch nicht zu gelten. Mutko war bis 2016 Sportminister seines Landes, nun ist er Vize-Ministerpräsident – und gleichzeitig seit 2009 Mitglied des höchsten Fifa-Gremiums.

Doch nun, da im Mai in Bahrain der nächste Kongress mit Wahlen für die Führungsgremien ansteht, hat die Fifa endlich getan, was sie schon längst hätte tun sollen. Das für die Wahltauglichkeitsprüfung zuständige Governance-Komitee, dem auch DFB-Präsident Reinhard Grindel angehört, verweigerte Mutko die erneute Kandidatur für einen Sitz im Fifa-Rat.

Mit dieser heiklen Personalie hat die Fifa endlich einmal durchgegriffen und ihren Worten Taten folgen lassen. Vor einem Jahr, als beim Kongress in Zürich wichtige Reformen verabschiedet wurden und Gianni Infantino zum neuen Fifa-Präsidenten gewählt worden war, hatte der Schweizer vollmundig angekündigt, auch einen neuen Geist in die Fifa tragen zu wollen. Allerdings ist er vieles schuldig geblieben.

Dass sich Infantino nun einmal gegen die mächtigen Russen stellt, ist ein Hoffnungsschimmer. Jedoch heißt es aus Insiderkreisen, dass Mutko überaus erbost darüber sein soll. Und ein Ende der großen Einflussnahme der Russen im Weltfußball ist damit nicht in Sicht. Mutko ist eng mit dem Uefa-Präsidenten Aleksander Ceferin verbandelt – und außerdem Cheforganisator der WM 2018. Er kann also noch weiter bestens mitmischen.

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