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Sport: WM 2006: Deutschland ist Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft

Genau 32 Jahre nach dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land wird Deutschland im Jahre 2006 wieder Gastgeber einer WM sein. Der Welt-Fußballverband FIFA gab der deutschen Bewerbung am Donnerstag in Zürich mit zwölf gegen elf Stimmen den Vorrang vor dem Favoriten Südafrika.

Genau 32 Jahre nach dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land wird Deutschland im Jahre 2006 wieder Gastgeber einer WM sein. Der Welt-Fußballverband FIFA gab der deutschen Bewerbung am Donnerstag in Zürich mit zwölf gegen elf Stimmen den Vorrang vor dem Favoriten Südafrika. Ein Mitglied des Exekutivkomitees enthielt sich der Stimme. In den ersten beiden Abstimmungsrunden waren England und Marokko ausgeschieden. DFB-Vizepräsident und WM-Bewerbungschef Beckenbauer sagte, jetzt müssten die Deutschen beweisen, dass sie die WM organisieren können. Südafrikas Präsident Mbeki sprach von einer "großen Enttäuschung" für sein Land.

Von den zwölf Stimmen für Deutschland kamen acht aus Europa und vier aus Asien. Der Neuseeländer Charles Dempsey enthielt sich der Stimme. Für Südafrika stimmten neben den vier afrikanischen Vertretern die sechs Komiteemitglieder aus Nord-, Latein- und Südamerika sowie FIFA-Präsident Blatter. "Wir müssen die heutige Entscheidung akzeptieren", sagte Blatter. Nun müsse die Öffentlichkeit davon überzeugt werden, dass auch Afrika einmal die WM verdient habe. Er werde alles dafür tun, dass sie im Jahr 2010 erstmals auf den Schwarzen Kontinent vergeben werde.

Die Bekanntgabe des Ergebnisses in Zürich sorgte für grenzenlosen Jubel und Begeisterung im deutschen Lager. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) war zur Entscheidung nach Zürich gereist. Bundespräsident Johannes Rau schrieb in einem Glückwunsch-Telegramm, er freue sich "mit Millionen von Fußballfreunden in unserem Land riesig" über den WM-Zuschlag. Die WM biete eine großartige Chance, dass sich das Land der Welt als sportbegeisterte und gastfreundliche Nation präsentiere. Bundeskanzler Gerhard Schröder bescheinigte Franz Beckenbauer, einen "großartigen Job" gemacht zu haben. Er habe mit seiner Kampagne demonstriert, dass es im Sport noch Begeisterungsfähigkeit gebe. Er hoffe nun auch auf bessere sportliche Leistungen der Nationalmannschaft. Er glaube, dass die Gastgeberrolle dem deutschen Fußball ein Stück Aufwind verschaffen werde, sagte Schröder am Donnerstag im Kanzleramt. Deutschland habe sich bei der Bewerbung so dargestellt, wie er selbst das Land präsentiert haben möchte: "Weltoffen, international ausgerichtet und wirklich gastfreundlich".

"Ein bisschen Bedauern" zeigte Schröder für das unterlegene Südafrika angesichts des "unglaublichen Aufschwungs" des afrikanischen Fußballs. Die Entscheidung in Zürich sei jedoch fair verlaufen.

Das Eröffnungsspiel der WM 2006 findet am 9. Juni im Münchner Olympiastadion statt. Das Endspiel soll dann genau einen Monat später im Berliner Olympiastadion über die Bühne gehen. Insgesamt soll in zehn bis zwölf Stadien gespielt werden. Sie müssen bis dahin mit Milliardenaufwand renoviert werden. Abgesehen von diesen Kosten rechnet der Deutsche Fußball-Bund mit einem WM-Etat von etwa 600 Millionen Mark. Als Gastgeber ist die deutsche Auswahl automatisch für die WM 2006 qualifiziert.

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