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WM 2006: Schweden kann weiter hoffen

Mit einem "Last-Minute-Tor" hat Fredrik Ljungberg Schweden vor einer erneuten Enttäuschung bewahrt. Die Schweden sind damit einem möglichen Achtelfinal-Duell mit Gastgeber Deutschland einen großen Schritt näher.

Berlin - Mit seinem Treffer in der 89. Minute sorgte der Routinier am Donnerstagabend in Berlin für den späten, aber immens wichtigen 1:0 (0:0)-Erfolg über Paraguay, mit dem das «Drei-Kronen-Team» den zweiten Platz in der Gruppe B hinter England übernahm und nun gute Aussichten auf die Qualifikation für die Runde der Top-16 besitzt. Paraguay dagegen hat nach der zweiten Turnier-Niederlage keine Chance mehr auf das Weiterkommen.

«Das war einer meiner berühmten Kopfbälle», jubelte Matchwinner Ljungberg und fügte strahlend hinzu: «Das gelingt mir auch nicht alle Tage.» Dagegen waren Paraguays Bundesliga-Profis total enttäuscht. «Wir hätten eigentlich gedacht, dass wir die zweite Runde packen, aber nun müssen die Koffer packen», klagte der Noch-Bremer Nelson Valdez. Und Bayern-Stürmer Roque Santa Cruz sagte: «Wenn man mit solch einem Fehler wie beim Tor ausscheidet, tut das natürlich weh.»

Vor 72.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion begannen die Skandinavier das «Heimspiel», für das die Hälfte der knapp 100 000 schwedischen Kartenbesteller tatsächlich Einlass in die Arena fanden, gegenüber dem enttäuschenden 0:0 gegen Trinidad/Tobago mit Kim Källström statt Anders Svensson. Der Spielmacher sollte das zuletzt abgemeldete Offensiv-Trio mit Zlatan Ibrahimovic, Fredrik Ljungberg und Henrik Larsson, das 20 der 30 Tore zur WM-Qualifikation beisteuerte, besser in Szene setzen. Er kurbelte das Spiel auch unermüdlich an, doch Chancen entstanden meist nur aus Einzelaktionen.

Bei der ersten prüfte Källström selbst Aldo Bobadillo im Tor der erneut mit den Bundesliga-Profis Nelson Valdez und Santa Cruz angetretenen Südamerikaner mit einem satten 25-Meter-Schuss (9.). Dann rettete Jorge Nunez vor dem einschussbereiten Larsson (14.) und auch Christian Wilhelmsson (27.) traf nach feiner Vorlage von Teddy Lucic nicht. Die größte Chance vergab der seit acht Monaten im Drei- Kronen-Team erfolglose Ibrahimovic, als er freistehend nur ein Schüsschen zu Stande brachte. Auch Paraguay blieb entgegen der angekündigten verstärkten Offensive harmlos und gab durch Valdez (32.) und Nunez (40.) vor der Pause nur zwei Schüsse auf das Tor des von einer Gehirnerschütterung genesenen Andreas Isaksson ab.

Nach dem Wechsel ersetzte Schwedens Coach Lars Lagerbäck den enttäuschenden Ibrahimovic durch den Ex-Rostocker Marcus Allbäck, der für neue Impulse in der Offensive sorgte. Allerdings hätte zunächst Valdez (46.) die Skandinavier mit einem Schuss ans Außennetz beinahe geschockt. Auf der Gegenseite hätte sich dann Allbäcks Hereinnahme fast schnell gelohnt, doch den Heber des Stürmers über Bobadillo wehrte Denis Caniza (59.) kurz vor der Linie ab.

In der Folge verstärkten die Schweden im Wissen um die Notwendigkeit eines Sieges noch einmal ihre Angriffsbemühungen, doch die Aktionen blieben meist überhastet. Zudem fehlte Allbäck (80.), der für frischen Wind sorgte, im Abschluss einfach das nötige Quäntchen Glück. Die Südamerikaner, bei denen der in der 62. Minute eingewechselte Münchner Julio dos Santos noch zu seinem WM-Debüt kam, mussten sich dann kurz vor Schluss doch noch geschlagen geben. (tso/dpa)

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