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Die deutsche Mannschaft wird alles tun, damit Messi am Sonntag nichts zu lachen hat.

© dpa

WM 2014 - Finale gegen Argentinien: Lionel Messi ist die größte Herausforderung für Deutschland

Deutschland ist gegen Argentinien im Finale Favorit. Nur Lionel Messi bereitet größeres Kopfzerbrechen. Kann man den Superstar ausschalten oder wird sein Leistungsvermögen womöglich überschätzt? All das und mehr im WM-Blog vom Donnerstag.

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23.45 Uhr: Und das war es für heute vom WM-Blog. Auch am Freitag sind wir wieder von früh bis spät mit aktuellen Nachrichten rund um das Turnier in Brasilien für Sie da. Bis dahin eine gute Nacht!

23.30 Uhr: Brasiliens Star Neymar ist im gelben Nationaltrikot mit Unterschriften seiner Mitspieler zu seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem WM-Aus erschienen, berichtet dpa. "Natürlich schmerzt es, es wird für sehr lange Zeit schmerzen, aber es wird auch vorübergehen", sagte der 22-Jährige bei einer Pressekonferenz am Donnerstag im Trainingscamp in Teresópolis zur Lage beim Rekord-Weltmeister nach dem 1:7-Debakel gegen Deutschland. "Es werden bessere Tage kommen, und wir tun alles, um dem brasilianischen Volk die Freude zurückzubringen und vor allem zurück in unsere Gesichter."

23.00 Uhr: Während sich Deutschland und Argentinien auf das WM-Finale vorbereiten, bleibt den Holländern um Arjen Robben wieder mal nur der Frust. Auch bei der zehnten WM-Teilnahme fährt Oranje ohne Titel nach Hause. An Robben hat es nur bedingt gelegen, eher muss sich Trainer Louis van Gaal ob seiner Taktik im Halbfinale hinterfragen lassen. Mehr hier zum Scheitern der Niederlande von 11Freunde-Reporter Tim Jürgens.

22.20 Uhr: Auf der DFB-Pressekonferenz wurde heute natürlich auch gezielt nach Messi und der Auseinandersetzung mit dem besten Argentinier gefragt. "Natürlich ist er ein fantastischer, außergewöhnlicher Spieler, der zu den besten der Welt zählt. Wie bei Cristiano Ronaldo müssen wir im Kollektiv gegen ihn spielen, nicht im Eins-gegen-Eins", sagte Benedikt Höwedes. Und Co-Trainer Hansi Flick meinte: "Wir haben natürlich auch alle verfolgt, wie die Holländer Messi in Schach gehalten haben. Wir haben mit Sicherheit auch einen Plan, den werde ich nicht verraten", sagte Flick. Und vor vier Jahren hat das ja im WM-Viertelfinale beim damaligen 4:0 gegen Argentinien ganz gut geklappt (siehe Fotostrecke unten).

21.50 Uhr: Argentiniens Superstar Lionel Messi ist kein Freund großer Worte - damit unterscheidet er sich zum Beispiel von seinem großen Landsmann Diego Maradona. Nach dem Halbfinalsieg gegen Holland äußerte er sich nur auf seiner Facebook-Seite. Er stellte ein Foto von der Dopingkontrolle ins Netz und schrieb dazu u. a.: "Ich bin stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein. Es ist ein Wahnsinn. Wir sind im Finale! Nun bleibt uns noch ein weiterer Schritt." Messi hat bei der WM vier Tore erzielt und dazu im Elfmeterschießen im Halbfinale getroffen. Auf ihn wird es gegen Deutschland ankommen - auch im umgekehrten Sinne. Denn schaltet die DFB-Elf den besten Offensivspieler der Argentinier aus, droht dem eigenen Tor vermutlich nur wenig Gefahr. Andererseits gelang das der deutschen Mannschaft 1986 gegen Maradona auch ganz gut, doch dessen Kollegen nutzten den Freiraum und am Ende hieß es 3:2. Vier Jahre später klappte dann nicht nur die Bewachung von Maradona, auch das 1:0-Ergebnis im Finale passte. Wie also soll Deutschland gegen Argentinien im Finale spielen und soll Messi einen Sonderbewacher bekommen? Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit!

21.20 Uhr: Noch nie hat eine europäische Mannschaft auf amerikanischen Kontinent den WM-Titel gewonnen. Außerhalb von Brasilien haben die Argentinier in Südamerika deshalb im Finale viele Anhänger. So twitterte Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño: "Kämpft im Finale als Vertreter von unserem Lateinamerika und der Karibik." So wie er denken viele auf dem Kontinent. Allerdings gab es vor der WM in Südafrika eine ähnliche Statistik, denn bis 2010 hatte noch nie eine europäische Mannschaft außerhalb von Europa die Weltmeisterschaft gewonnen. Spanien durchbrach diesen Trend. Gelingt Deutschland das am Sonntag in Rio nun auch?

20.15 Uhr: Zum Finale am Sonntag gibt es übrigens einen neuen Ball. Brazuca kommt beim Duell gegen Argentinien in einem neuen optischen Design daher (siehe Tweet). Die blauen und orangene Applikationen wurden für das entscheidende Spiel im Maracanã von Rio de Janeiro durch goldene Streifen ersetzt, die grünen Elemente sind etwas heller als auf den bisher verwendete Bällen. Der Schriftzug „brazuca final rio“ deutet zudem auf die Bedeutung der Partie hin.

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19.45 Uhr: Brasilien muss nicht nur das 1:7 gegen Deutschland verarbeiten, sondern auch noch die Tatsache, dass ausgerechnet Erzfeind Argentinien im Finale von Rio steht. Unser WM-Reporter Sven Goldmann versucht sich dem Phänomen der gegenseitigen Abneigung zwischen den beiden südamerikanischen Staaten zu nähern - und erklärt, warum Deutschland im Endspiel 200 zusätzliche Fans hat. Seinen Artikel lesen Sie hier.

19.20 Uhr: Die deutschen Spieler verrichten derweil schon wieder Schwerstarbeit - Autogramme schreiben ist angesagt (siehe Tweet). Und packen, denn die Mannschaft verlässt das Campo Bahia am Freitag und zieht weiter nach Rio, um sich am Endspielort auf das Spiel gegen Argentinien vorzubereiten.

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19.10 Uhr: Kanada will sich um die Ausrichtung der Fußball-WM 2026 bewerben, meldet dpa. "Mit der Frauen-WM 2015 werden wir alle großen FIFA-Turniere außer der WM ausgerichtet haben. 2026 ist eine großartige Gelegenheit, bis an die Grenze zu gehen", sagte der Organisationschef des Frauen-Turniers 2015, Victor Monatgliani, am Donnerstag in Rio de Janeiro. Die FIFA vergibt das Turnier in zwölf Jahren allerdings erst 2019. Bewerben können sich Länder aller Konföderationen außer aus Europa und Asien, da die Turnier 2018 an Russland und 2022 an Katar vergeben sind. Auch die USA und Mexiko gelten als potenzielle Bewerber. Aus Südamerika wird eine gemeinsame Bewerbung von Uruguay und Argentinien für das Turnier 2030 - zum 100. Geburtstags des Premierenturniers in Uruguay - erwartet.

18.30 Uhr: Und wie hat eigentlich Neymar das Spiel gegen Deutschland verfolgt? Angeblich konnte er es nicht bis zum Schluss ertragen - und hat sich mit Kartenspielen abgelenkt. "Er hat den Fernseher ausgemacht und gesagt: Verdammt, ich möchte diesen Mist nicht mehr sehen. Lasst uns Poker spielen!", berichtete Juca Kfouri vom Internetportal UOL, Brasiliens bekanntester Fußball-Kolumnist. Neymar schaute die Begegnung zu Hause in Guaruján mit Freunden und Familie. Neymars Mutter Nadine habe während der Blamage der Seleção geweint, Neymar selbst aber nicht, so die Medien. Der 22-Jährige habe vor allem seinen Kumpel David Luiz bedauert; der Innenverteidiger war an jenem Abend erstmals Kapitän der Auswahl. "Armer David! Wie wird dieser Kerl leiden", habe Neymar gesagt. Das einzige Tor Brasiliens durch Oscar habe er gar nicht mehr vor dem Fernseher erlebt.

18.20 Uhr: Brasiliens Sportminister Aldo Rebelo hat die demütigende 1:7-Niederlage im WM-Halbfinale gegen Deutschland als "Unfall" bezeichnet. An der historischen Vormachtstellung des brasilianischen Fußballs habe das Ergebnis vom Dienstagabend in Belo Horizonte aber nichts geändert. Beleg sei die Bilanz von 12:5 Siegen für die Seleçao gegen die DFB-Auswahl. "Das Ergebnis hat seine Gründe. Es wird eine tiefe Narbe hinterlassen. Wir müssen unsere Lektion lernen und versuchen, die Fehler zu korrigieren", sagte Rebelo am Donnerstag in Rio de Janeiro. Auch mit der nationalen Erniedrigung durch die 1:2-Niederlage bei der Heim-WM 1950 gegen Uruguay sei das Resultat gegen die DFB-Elf nicht vergleichbar. "Der Kader damals war viel besser als der heutige. Das waren unglaubliche Spieler. Und es war ein Endspiel. Von dem Team, das gegen Deutschland verloren hat, dachte man, es könne Weltmeister werden. Das habe ich auch gedacht. Aber es war nicht eine so große Überraschung, dass sie gegen Deutschland verloren haben", sagte Rebelo.

Sieht so die Vormachtstellung von Brasilien aus? Nach dem 1:7 gegen Deutschland sind zumindest Zweifel angesagt.
Sieht so die Vormachtstellung von Brasilien aus? Nach dem 1:7 gegen Deutschland sind zumindest Zweifel angesagt.

© Reuters

18.00 Uhr: Mehr von Benedikt Höwedes und seiner Rolle als linker Verteidiger: "Ich spiele auf einer Position, die ich nicht gelernt habe. Und trotzdem glaube ich, helfe ich der Mannschaft da schon weiter mit meiner defensiven Präsenz." Er habe "ein bisschen gebraucht, in die Position hineinzufinden. In der Hauptsache geht es für mich darum, meine defensiven Qualitäten einzubringen". Und was hat er sich für das Finale vorgenommen? "Es
ist eine Riesensache für mich, die gerade hier stattfindet. Der Höhepunkt wird dieses Finale sein. Wir wollen unbedingt gewinnen. Wir wollen Weltmeister werden."

17.25 Uhr: Sein Mannschaftskollege Benedikt Höwedes meinte wie Hansi Flick, dass die Nationalelf nicht davon ausgeht, dass nun alles von selbst läuft. Auch wenn ihnen momentan viele auf die Schulter klopfen würden. "Wir müssen konzentriert in das Spiel hinein gehen und die taktischen Vorgaben punktgenau umsetzen", sagte er. Zum Thema Standardsituationen sagte er außerdem, dass "harte Arbeit" dahinter stecke.

17.10 Uhr: Miroslav Klose glaubt, dass die deutsche Mannschaft die WM gewinnen kann. Wie seine Pläne bezüglich der Nationalmannschaft nach dem Finale aussehen, wisse er aber noch nicht. "Ich kann leider noch", sagte er den Journalisten am Donnerstag. Bei einem Sieg könne er aber erst einmal für nichts garantieren. "Da kommt dann das Feierbiest in mir raus." Klose war bereits 2002 beim verlorenen WM-Finale gegen Brasilien dabei. Die beiden Endspiele könne man nicht miteinander vergleichen, erklärte der 36-Jährige.

17.00 Uhr: Sollte Deutschland am Sonntag Weltmeister werden, will die Mannschaft den WM-Titel mit den Fans in Berlin feiern. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag mit. Die Feierlichkeiten sind für Dienstagvormittag (15. Juli) geplant. "Die Fanmeile wäre ein idealer Ort, um sich im Falle eines WM-Gewinns bei den Fans in ganz Deutschland für die sensationelle Unterstützung zu bedanken, allein schon weil am Brandenburger Tor ausreichend Platz ist", erklärte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

16.47 Uhr: Auf der heutigen DFB-Pressekonferenz sagte Co-Trainer Hansi Flick, dass alle Spieler im Training seien. Auch der am Knie angeschlagene Mats Hummels. Nach der 7:1-Halbfinal-Gala gegen Brasilien sei die deutsche Mannschaft außerdem stark und klug genug, um sich nicht von der Favoritenrolle leiten zu lassen, betonte Flick: „Wir müssen versuchen, mit kluger Taktik, Einsatz und Willen, das Spiel für uns zu entscheiden.“ Von den hohen Erwartungen versuche die Mannschaft sich davon nicht beeinflussen zu lassen und ruhig zu bleiben: "Wenn wir so fokussiert sind wie beim Spiel gegen Brasilien, dann haben wir gute Möglichkeiten." Zur speziellen Personalie Toni Kroos sagte Flick zudem: "Er hat in den letzten Jahren eine tolle Entwicklung durchgemacht, vor allem was seine Schusstechnik und Ballsicherheit betrifft." Mit Erinnerungen an die vergangenen WM-Finals beschäftige man sich nicht, unterstrich Flick: „Viele wühlen die Vergangenheit auf, das ist nicht unser Anliegen.“

Suárez war nach seiner Beißattacke im WM-Spiel gegen Italien für neun Pflicht-Länderspiele gesperrt und für vier Monate von allen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen worden.
Suárez war nach seiner Beißattacke im WM-Spiel gegen Italien für neun Pflicht-Länderspiele gesperrt und für vier Monate von allen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen worden.

© Reuters

16.32 Uhr: Die Fifa hat den Einspruch von Uruguays Fußball-Verband gegen die Sperre von Luis Suárez zurückgewiesen. Wie der Weltverband mitteilte, bestätigte die Berufungskommission die Entscheidung der Disziplinarkommission vom 25. Juni. Suárez war nach seiner Beißattacke im WM-Spiel gegen Italien für neun Pflicht-Länderspiele gesperrt und für vier Monate von allen Fußball-Aktivitäten ausgeschlossen worden. Damit ist Suárez nicht nur für die komplette Copa América 2015 gesperrt, sondern fehlt auch mindestens in den ersten beiden Qualifikationsspielen zur WM 2018 - je nachdem, wie erfolgreich Uruguay bei der Copa spielt.

Der Profi des FC Liverpool steht derzeit in Verhandlungen mit dem FC Barcelona über einen Wechsel in diesem Sommer. Die Sperre steht einem Transfer aber nicht entgegen - Suárez dürfte dann nur bis Ende Oktober nicht spielen. Der nun abgelehnte Einspruch gegen die Sperre ist noch nicht endgültig. Spieler und Uruguays Verband können noch vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS ziehen.

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16.13 Uhr: Endlich hat Messi die Chance, Weltmeister zu werden. Doch so groß die Freude darüber ist, so groß ist auch der Respekt vor dem Endspiel-Gegner. Viel Zeit zum Feiern hatte sein Trainer Alejandro Sabella den Argentiniern deswegen nicht gewährt. Das Finale gegen Deutschland werde „extrem schwer“, klagte der Coach. „Wir haben einen Tag weniger zur Vorbereitung und dann auch noch eine Verlängerung sowie ein Elfmeterschießen in den Knochen.“ Und Messi? Er schrieb auf seiner Facebook-Seite: „Wir sind im Finale!! Was für ein Wahnsinn. Was für ein heldenhaftes Spiel."

Der Star des Spiels gegen die Niederlande war allerdings nicht er, sondern Torwart Sergio Romero. Lange stand er in der Kritik. Dann sichert er Argentinien den Finaleinzug – und trifft damit seinen Förderer Louis van Gaal. Ohne ihn hätte es den neuen WM-Helden ironischerweise wohl nicht gegeben.

15.41 Uhr: Ein junger Argentinier ist an einem Herzinfarkt gestorben, während er das Elfmeterschießen im WM-Halbfinale zwischen Argentinien und den Niederlanden auf einer Großleinwand verfolgte. Der 16-Jährige sprang feiernd auf und fiel ohnmächtig zu Boden, nachdem Torwart Sergio Romero in São Paulo den ersten Elfmeter der Niederländer gehalten hatte, wie die Zeitung „El Liberal“ am Donnerstag berichtete. Der Jugendliche sah das Spiel mit Freunden auf einer Großleinwand auf dem Hauptplatz der Stadt. Im örtlichen Krankenhaus stellten die Ärzte seinen Tod durch Herzinfarkt fest.

Angela Merkel hofft auf einen Sieg der deutschen Nationalmannschaft

15.11 Uhr: Angela Merkel hofft auf einen Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im WM-Finale gegen Argentinien. Nötig sei hohe Konzentration, aber das werde ja auch getan, sagte sie am Donnerstag in Berlin. „Und dann versuchen zu gewinnen, und mein Tipp ist: Es ist machbar.“ Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck wollen gemeinsam zum Endspiel an diesem Sonntag nach Rio de Janeiro fliegen. Dass der emeritierte Papst Benedikt XVI. aus Deutschland und Papst Franz aus Argentinien den traumhaften Showdown im Vatikankino gemeinsam sehen, ist hingegen unwahrscheinlich.

Laut Vatikansprecher Federico Lombardi wird Benedikt das Spiel voraussichtlich nicht einschalten - und über Franziskus werde man erst nach dem Abpfiff informieren. Dabei ging das Thema, seit Argentinien in der Nacht nach müdem Kick sein Finalticket zog, auch in den sozialen Netzwerken durch die Decke. In Form von Bildern, Comics und Fotomontagen.

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14.35 Uhr: Der phänomenale Sieg der deutschen Elf gegen Brasilien hatte etwas Einmaliges. Dieses Wahnsinnsspiel wird sich im Finale, selbst wenn Deutschland Weltmeister wird, kaum wiederholen. Aber die neuen deutschen Tugenden haben Methode und heißen Erfahrung und Eleganz, Reife und Realismus. Das Verrückte hatte dabei zuletzt eher gefehlt. Dass es trotzdem möglich ist, mag nun ein Ansporn sein – und eine Warnung. Ein Kommentar.

14.13 Uhr: Die Medien sind von dem zweiten Halbfinalspiel nicht begeistert: Während es die argentinische Presse mit Formulierungen wie "äußerst hartes Spiel" umschreibt, schreiben die Journalisten in den Niederlanden: „Der Traum der Niederlande ist geplatzt" oder "beim Elfmeterschießen vollzog sich das holländische Drama". Mehr Pressestimmen lesen Sie hier.

13.42 Uhr: Jetzt, wo Argentinien als letzter WM-Gegner der deutschen Mannschaft feststeht, sind die Blicke auf das große Finale gerichtet. Doch was hat die brasilianische Niederlage, dieses Ergebnis von 7:1, mit dem Gastgeberland gemacht? Der Titel wäre das Einzige, das den Menschen dort geblieben wäre. Außer Schulden und viel zu großen Stadien. Und dann klappt nicht mal das. Brasilien ist verzweifelt, fühlt sich gedemütigt. Am Dienstagabend ist mehr als nur ein Fußballspiel verloren gegangen, wie diese Reportage vor Ort zeigt. Das Halbfinalspiel geht deswegen auch nicht nur wegen der sportlichen Überlegenheit der Nationalelf in die Geschichte ein, sondern weil es auf der ganzen Welt eines erzeugt hat: Mitgefühl für die Brasilianer.

13.10 Uhr: Ein malaysischer Politiker hat sich für seinen „Lang lebe Hitler“-Tweet nach dem 7:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien bei der Fußball-Weltmeisterschaft entschuldigt.
„Als Deutschland Brasilien geschlagen hat, habe ich ohne böse Absicht etwas gesagt, das die Menschen in Deutschland verletzt hat“, twitterte Bung Mokhtar Radin am Donnerstag. Allerdings scheint der Mann doch über ein sehr großes Selbstbewustsein zu verfügen, er endete mit den Worten: „Es tut mir aufrichtig leid. Lang lebe Bung.“

In der Nacht zu Mittwoch hatte der Abgeordnete beim Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben: „Gut gemacht... Bravo...Lang lebe Hitler.“ Zahlreiche Nutzer reagierten empört, sogar Malaysias Ministerpräsident Najib Razak schaltete sich ein. Bung spreche nicht für die malaysische Bevölkerung, twitterte Najib. Bung hatte allerdings noch mehr zu sagen und klagte: "Wenn man über Hitler redet, regen sich alle auf, aber wenn wir über Palestina reden, schweigen alle und kneifen ihren Mund zu. Beschämend!"

12.59 Uhr: Lionel Messi sehnte schon bei der Dopingkontrolle den Endspiel-Showdown gegen Deutschland herbei. Erstmals in seiner Karriere erreicht der argentinische Superstar ein WM-Finale und fordert nun Deutschland heraus. Der große Held des WM-Halbfinals zwischen Argentinien und den Niederlanden war allerdings nicht Lionel Messi, sondern Torwart Sergio Romero. Es war diesmal kein Tor und auch keine geniale Vorarbeit von Messi, die die Argentinier in ihr bereits drittes Weltmeisterschafts-Endspiel gegen Deutschland nach 1986 (3:2) und 1990 (0:1) brachte. Es waren die Paraden ihres eigentlich als Schwachpunkt ausgemachten Torwarts.

12.35 Uhr: Die Christus-Statue in Rio de Janeiro soll vor dem WM-Endspiel in einer der Nationalfarben der beiden Finalisten angestrahlt werden. In welcher - Blau-Weiß für Argentinien oder Schwarz-Rot-Gold für Deutschland -, das dürfen die Fans über den Kurznachrichtendienst Twitter entscheiden, wie die Zeitung „Estado de São Paulo“ am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe berichtete.

Um abzustimmen, müssten die Twitter-Nutzer zum Hashtag #ArmsWideOpen (Arme weit ausgebreitet) schreiben, ob sie für Deutschland oder Argentinien seien. Die Statue auf dem 710 Meter hohen Berg Corcovado, die zu den sieben modernen Weltwundern zählt, wurde schon häufiger zu besonderen Anlässen farblich angestrahlt. Schwarz-Rot-Gold leuchtete sie erstmals zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2012 und später auch zum Besuch von Bundespräsident Joachim Gauck 2013.

12.16 Uhr: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach freut sich auf Argentinien Finalgegner. „In letzter Zeit haben wir es so gehalten, dass die Argentinier die Freundschaftsspiele gewonnen haben und wir die Wettbewerbsspiele
für uns entschieden haben. Da setze ich drauf, dass das so bleibt“, sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Donnerstag auf DFB-TV. Die vergangenen drei Vergleiche bei Weltmeisterschaften, darunter das Endspiel 1990 in Italien, gewann die DFB-Auswahl. 2006 in Berlin und 2010 in Kapstadt gab es jeweils im Viertelfinale Siege.

„Sie machen nicht mehr diesen Hurra-Fußball-Stil wie noch in Südafrika, als wir sie 4:0 besiegt haben“, erklärte Liga-Präsident Reinhard Rauball nach dem Halbfinale gegen die Niederlande ebenfalls auf DFB-TV. „Sie haben in erster Linie ihre Deckung im Blick und stabilisieren das Mittelfeld so weit vor der Abwehr-Viererreihe, dass es sehr schwer war, auch für die Holländer durchzukommen, und deswegen denke ich, das wird uns auch erwarten“, fügte Rauball hinzu. Zudem stellte er „mit Freude fest, dass Deutschland schon die beste europäische Mannschaft hier bei dieser WM in Brasilien ist“.

12 Uhr: Nach dem desaströsen Ausscheiden von Brasilien hat Stürmer-Legende Romario die Bosse des nationalen Fußballverbands CBF scharf attackiert. CBF-Präsident José Maria Marin und sein Vize Marco Polo del Nero sollten "ins Gefängnis", schrieb der Weltmeister von 1994 und heutige Abgeordnete in einem am Mittwoch in sozialen Internet-Netzwerken verbreiteten offenen Brief. Sie seien Schuld an dem Debakel, nicht die Spieler und Trainer.

Laut Romario befindet sich der brasilianische Fußball in einer tiefen Krise, verursacht durch Korruption und Missmanagement. "Unser Fußball wird seit Jahren immer schlechter, weil er von Führern gelenkt wird, die nicht einmal wissen, wie man mit dem Ball jongliert." Diese "bleiben in ihren VIP-Boxen und genießen die Millionen, die auf ihre Konten fließen." Ihren Ursprung habe die Korruption innerhalb des CBF in den Vereinen, weil diese seit Jahren dieselben Bosse wählten. Romario gehört zu den profiliertesten Kritikern der elf Milliarden teuren WM.

Diego Maradona schreit seine Freude über den eroberten WM-Titel heraus. Argentinien gewinnt am 29.6.1986 vor 114.600 Zuschauern in Mexiko-Stadt das Finale gegen Deutschland mit 3:2.
Diego Maradona schreit seine Freude über den eroberten WM-Titel heraus. Argentinien gewinnt am 29.6.1986 vor 114.600 Zuschauern in Mexiko-Stadt das Finale gegen Deutschland mit 3:2.

© dpa

11.27 Uhr: Juan Camilo Zúñiga bekommt nach seinem Foul an Brasiliens Stürmerstar Neymar Polizeischutz in seinem Heimatland Kolumbien. Zehn Polizisten schützen Zúñiga, der einige Tage in Chigorodó verbringt, bestätigte die kolumbianische Polizei. Neymar hatte sich im Viertelfinale bei dem Foul einen Lendenwirbel gebrochen, woraufhin Zúñiga, der beim SSC Neapel spielt, in sozialen Netzwerken bedroht wurde. Das Außenministerium in Bogotá forderte angesichts dieser Drohung auch Italien auf, für Zúñigas Sicherheit vorzusorgen.

Brasilien ist über den Erfolg des Erzrivalen Argentinien unglücklich

11.01 Uhr: Jubelnde argentinische Fußball-Fans auf brasilianischen Straßen und zerknirschte Kommentare in der Presse des Gastgeberlandes: Erstmals seit 2002 hat es nach dem argentinischen Triumph über die Niederlande wieder eine Mannschaft aus Südamerika in ein WM-Finale geschafft. Doch beim ausgeschiedenen Gastgeber Brasilien ist man über den Erfolg des Erzrivalen gar nicht glücklich. „Der Alptraum wird noch größer. Argentinien besiegt Holland im Elfmeterschießen und steht im Finale“, schrieb die Zeitung „O Dia“ mit Blick auf die Tatsache, dass Argentinien auf brasilianischem Boden zumindest Vize-Weltmeister wird. „Nach dem brasilianischen Schmerz die Freude der Rivalen“, klagte das Blatt in Anspielung auch auf das 1:7-Debakel gegen Deutschland am Dienstag.

Die Sportzeitung „Lance!“ gab den einheimischen Fans für Sonntag schon mal die Marschrichtung vor: „Wir (Brasilianer) sind alle Deutschland!“ „Der deutsche Alptraum, mit dem Millionen von Brasilianern seit der von Brasilien erlittenen Erniedrigung leben, kann am nächsten Sonntag auf den zweiten Platz verwiesen werden: Argentinien steht im Finale einer Weltmeisterschaft auf brasilianischem Boden“, schrieb das Blatt.

Die Argentinier sind in Brasilien nicht besonders beliebt, weil die Länder in einer starken Rivalität zueinander stehen. Sie werden zwar oft als „Brüder“ bezeichnet, doch wird dabei in ironischer Abgrenzung das spanische Wort „Hermanos“ und nicht das portugiesische „Irmãos“ verwendet. Bei der letzten WM-Begegnung, 1990 in Italien, warf Argentinien Brasilien im Achtelfinale mit 1:0 aus dem Turnier.

10.37 Uhr: Diego Maradona ist vor dem WM-Endspiel gegen die deutsche Elf zuversichtlich. „Deutschland ist nicht unmöglich“, sagte Maradona am Mittwochabend in seiner Sendung „De Zurda“ („Mit Links“). Ein Übermaß an Selbstvertrauen der Deutschen nach dem 7:1-Kantersieg gegen Brasilien könne der Albiceleste eher helfen. „Sie sind, wie wir sagen, überhöht“, bemerkte Maradona über die Deutschen. „Umso besser für Argentinien.“

Argentinien bestreitet nach seinem mühevollen Halbfinalsieg über die Niederlande zum dritten Mal ein WM-Finale gegen die Deutschen. 1986 holten sie sich mit einem 3:2 in Mexiko-Stadt den Titel, 1990 in Rom verloren sie 0:1. Maradona war beide Male als Spieler dabei. Bei der letzten WM-Begegnung, 2010 in Südafrika, verlor Argentinien im Viertelfinale 0:4. Maradona war Trainer. Nach dem Sieg über die Holländer lobte Maradona vor allem Mittelfeld-As Javier Mascherano, den er als „Pitbull“ auf dem Feld bezeichnete. „Es waren Mascherano und zehn andere“, sagte Maradona. Kapitän Lionel Messi sah er dagegen nicht in Topform. Doch gut weg kam bei ihm sein Ex-Schwiegersohn Sergio Agüero, mit dem er privat seit dessen Trennung von seiner Tochter Gianinna „Differenzen“ hat. „Auf dem Spielfeld liebe ich ihn über alles“, sagte Maradona.

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10.10 Uhr: Ein paar holländische Kollegen haben es noch schlauer gemacht: Während alle niederländischen Zeitungen die Niederlage von Oranje gegen Argentinien im WM-Halbfinale betrauerten, gab es laut dpa eine Ausnahme. Die kostenlose Tageszeitung "Spits" erschien am Donnerstag mit einem Foto von einem jubelnden Arjen Robben auf dem Titel, dazu die Schlagzeile: „Jippie-ka-jee motherf*****“ Und darunter der Text: „Deutschland, jetzt geht's los!!! Wir werden es den deutschen Rackern zeigen.“

Die Redaktion hatte beim Elfmeterschießen nicht etwa geschlafen. Eine Seite weiter in derselben Ausgabe steht ein Foto mit einem trauernden Oranje-Spieler, liegend auf dem Boden und die Hände über den Kopf geschlagen. Dazu titelt das Blatt: „Ausgezählt. Wieder kein WM-Finale“. Die Erklärung ist einfach: Da die Druckerei das Resultat des Elfmeterschießens nicht abwarten konnte, entschied sich "Spits" einfach für beide Varianten: Jubel und Trauer. Die Zeitung startete zugleich eine Aktion: „Mach ein Selfie von der richtigen Titelseite und gewinn den Hauptpreis oder Trostpreis.“

10.00 Uhr: Offenbar kommt unsere eigene Zurückhaltung in weltmeisterlichen Vorhersagen ganz gut an. Jedenfalls bedankt sich Twitterer bei Tagesspiegel und 11Freunde für unser gedrucktes WM-Titelbild "Kirche im Dorf - Messe wird erst Sonntag gesungen". Mit den 11Freunden kooperieren wir übrigens bereits seit 2006 - während der Bundesliga-Saison mit unserer gedruckten Sonderseite "11Freunde freitags" und bei großen Fußballturnieren wie EM und WM mit der Sonderbeilage "11Freunde täglich". Greifen Sie zu!

9.50 Uhr: Unser Leserkommentator "junghorst1" analysiert: "Alles steht auf Anfang. Ich muss gestehen, dass ich gestern beim Spiel der Niederländer gegen die Argentinier vor dem Fernseher eingeschlafen bin, weil in der regulären Spielzeit kaum etwas passierte. Davor sollten sich im übertragenen Sinn die deutschen Spieler am Sonntag hüten, die Mannschaft muss vielmehr das grandiose Spiel gegen die schwachen Brasilianer aus den Köpfen streichen, variabel und trotzdem äußerst konzentriert, aber nicht verkrampft das Spiel insbesondere nach vorn gestalten, um den Betonriegel der "Ches" zu knacken. Fußball ist eben ein verrücktes Spiel, wo immer fast alles möglich ist, starke und schwache Siele, grandiose Siege und peinliche Niederlagen wechseln sich innerhalb von ein paar Tegen ab, wie wir es auch wieder bei dieser WM erlebt haben und Überkreuzvergleiche sind sowieso sinnlos. Man kann nur hoffen, dass unsere Spieler alle topfit sind, dass bei Özil endlich der Knoten platzt und Boateng erst nach dem Schlusspfiff träumt." Diskutieren Sie mit - im Kommentarbereich etwas weiter unten auf dieser Seite.

9.30 Uhr: Und so sieht es die niederländische Zeitung "De Telegraaf" ausführlich: „Der Traum der Niederlande ist geplatzt. Das Oranje von Louis van Gaal lief im Halbfinale der Fußball--WM gegen eine argentinische Mauer. Das an den Nerven zerrende 'Schachspiel' dauerte 120 Minuten und bekam ein spannendes Elfmeterschießen als Finale. Beim Elfmeterschießen vollzog sich das holländische Drama. Ron Vlaar und Wesley Sneijder scheiterten vom Elfmeterpunkt. Nach fünf Siegen kam das brasilianische Abenteuer an sein Ende."

9.15 Uhr: Auch die Vorfreude des Arjen Robben auf das kleine Finale hält sich in Grenzen: "Allein der Titel zählt, das Spiel dürfen sie von mir aus echt abschaffen“, sagte Robben nach dem Elfmeter-Drama gegen Argentinien laut dpa. Wie schon im Finale vor vier Jahren, als Robben an Spaniens heroischem Keeper Iker Casillas gescheitert war, hatte der Bayern-Profi erneut die Entscheidung auf dem Fuß. Mit einem starken Tackling verhinderte diesmal Argentiniens Dauerantreiber Javier Mascherano kurz vor Ende der regulären Spielzeit das Traumfinale mit Deutschland. „Er war genau pünktlich mit seiner Grätsche“, grämte sich Robben nach dem erneuten „Drama für Oranje“ („De Telegraaf“). Arjen Robben wollte keinen persönlichen Favoriten für das anstehende Endspiel benennen: „Ich habe viele Freunde im Team von Deutschland, aber es soll der Bessere gewinnen", sagte der Bayern-Star.

Louis van Gaal würde das Spiel um Platz drei am liebsten abschaffen

Der Niederländer Arjen Robben und der Argentinier Lionel Messi kämpfen bei der WM 2014 in Brasilien im Halbfinale um den Ball.
Superstars unter sich: Arjen Robben gegen Lionel Messi. Das bessere Ende hatte der Argentinier für sich. Im WM-Finale trifft Argentinien nun auf Deutschland. Holland ist nach dem Elfmeterschießen im Halbfinale draußen.

© Reuters

9.05 Uhr: Deutschland und Argentinien treffen am Sonntag im Finale der WM 2014 aufeinander. Holland und Brasilien spielen schon am Sonnabend den dritten Platz aus. Das schmeckt Louis van Gaal natürlich nicht: "Ich sage schon seit zehn Jahren: Man sollte dieses Spiel um Platz drei abschaffen", sagte der niederländische Nationaltrainer laut dpa nach der Niederlage gegen Argentinien im Halbfinale von Sao Paulo.

Dann hatte van Gaal auch am Spielplan noch was auszusetzen: "Wir haben einen Tag weniger zur Vorbereitung als der Gegner, das ist nicht fair. Das Schlimmste ist aber für mich, dass der Verlierer dieses Spiels am Ende mit zwei Niederlagen nacheinander aus einem eigentlich für ihn sehr erfolgreich verlaufenen Turnier gehen wird. Das hat nichts mit meiner Auffassung von Sport zu tun."

8.45 Uhr: Deutschland - Argentinien - da war doch was, Stichwort: Südafrika. Genau, aber zum rauschenden 4:0-Sieg von Kapstadt im Viertelfinale der Fußball-WM 2010 kommen wir später. Denn im selben Jahr gab es vorher ein ernüchterndes - und womöglich heilsames - Erlebnis für die Deutschen: "Große Ernüchterung 100 Tage vor dem WM-Start: Die deutsche Nationalmannschaft hat im wichtigsten Test vor dem Turnier in Südafrika gegen Argentinien eine verdiente 0:1 Niederlage kassiert", schrieb WM-Reporter Sven Goldmann im Frühjahr 2010, aus aktuellem Anlass ist sein Spielbericht hier noch einmal dokumentiert.

8.15 Uhr: Wie immer können Sie auch auf unseren Social-Media-Seiten mitdiskutieren, bei Facebook, bei Twitter und bei Google+. Auf unserer Facebook-Seite etwa schreibt Niklas Eyelets einfach nur: "Andi Brehme." Ein Name, zwei Worte, die viele Erinnerungen und Assoziationen hervorrufen...

8.10 Uhr: Unsere Debatte läuft an - mit wohltuend differenzierten Leserkommentaren. User "rob1969" etwa erinnert an das letzte WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien: "Welche Chancen hat Deutschland im WM-Finale? Gute. Deutschland hat die klar bessere Mannschaft. Aber das war 1990 auch so, dennoch schaffte es unsere Mannschaft damals nicht, trotz drückender Überlegenheit und bester Chancen aus dem Spiel heraus ein Tor zu schießen."

Unser eifriger Leserkommentator "jorhovetter00" schreibt: "Der kleine Lionel pfeift fröhlich vor sich hin, da er am Sonntag nur gewinnen kann. Bereitet sich die deutsche Nationalmannschaft allerdings so vor, wie gegen Frankreich und Brasilien, und kann im Finale ihr Potential abrufen, wird es für Argentinien und Messi nichts zu gewinnen geben." Was ist Ihr Tipp, liebe Leserinnen, liebe Leser, für das WM-Finale Deutschland - Argentinien?

7.50 Uhr: Von den Sympathien her ist Deutschland offenbar auch schon Weltmeister. Die Brasilianer sind für Deutschland, schon weil sie gegen Argentinien sind und auf keinen Fall wollen, dass der südamerikanische Erzrivale im Maracana-Stadion die WM-Trophäe in Empfang nimmt. Aber offenbar hat die deutsche Elf durch ihr starkes Spiel und ihr faires, mitfühlendes Auftreten nach dem 7:1 gegen Brasilien im Gastgeberland eine Menge Image-Punkte gesammelt.

Und selbst Holländer, traditionell nicht unbedingt Deutschland-Fans, seien nun für Deutschland, will uns zumindest die Amsterdam-Korrespondentin des ZDF weismachen. Johan Cruyff, der womöglich eine gewisse Genugtuung darüber empfindet, dass sein Intimfeind Louis van Gaal nun doch nicht den ersten holländischen WM-Titel nach Hause bringt, hat Deutschland jüngst gelobt und sich selbst als Toni-Kroos-Fan geoutet. Und wenn wir einmal dabei sind, fällt dem WM-Blogger noch ein, dass man über ein anderes Nachbarland schier Unglaubliches las: Dass nämlich eine Mehrheit der Österreicher bei dieser Fußball-WM für die Piefkes hält.

7.30 Uhr: Anders als Sven Goldmann twittert Bundestrainer Joachim Löw nicht selbst - wie die Bundeskanzlerin lässt er twittern. Über zwei Tweets des DFB-Sprechers Jens Grittner teilte Löw Folgendes zu Deutschland im WM-Finale und den Finalgegner Argentinien mit: "Europa gegen Südamerika-eine reizvolle Konstellation. Argentinien ist defensiv stark, kompakt, gut organisiert." Und: "In der Offensive haben sie überragende Spieler wie Messi und Higuain. Wir werden uns gut vorbereiten und freuen uns auf Rio."

7.20 Uhr: Mit Abstand meistgelesener Beitrag auf Tagesspiegel.de ist derzeit der Spielbericht unseres WM-Reporters Sven Goldmann über das doch eher zähe, im Elfmeterschießen dann aber natürlich spannende Halbfinale Argentinien - Niederlande. Von insgesamt rund 1800 Lesern zurzeit auf der Seite, interessieren sich rund 600 für diesen Bericht. Sie können @SvenGoldmann übrigens auch auf Twitter folgen. Dort wunderte er sich gestern im Stadion in Sao Paulo zum Beispiel über einen Messi, der nicht wirklich Messi war.

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7.00 Uhr: Der Finalgegner steht seit gestern Abend fest, der Hashtag bei Twitter ist bereits etabliert (#GERARG) und die Stimmung wirkt so, als wäre Deutschland schon Weltmeister. Das eher schwache zweite Halbfinale zwischen Argentinien und Holland - vor allem im Vergleich mit dem rauschenden 7:1 der Deutschen gegen Brasilien - hat den offenbar weit verbreiteten Eindruck verstärkt, dass die WM 2014 nur das Team von Bundestrainer Joachim Löw gewinnen kann.

Allen voran der ausgewiesene Deutschland-Experte Gary Lineker. Der frühere englische Stürmerstar und jetzige BBC-Sportmoderator schrieb bei Twitter, dass Argentinien und Holland zusammen im Finale antreten könnten, und am Ende würden die Deutschen trotzdem gewinnen. Gut, dass Joachim Löw, seine Spieler und einige Experten wie etwa ARD-Beobachter Mehmet Scholl cool bleiben. Es wäre ja auch darauf hinzuweisen, dass jedes neue Spiel erst einmal gespielt werden muss und dass Argentinien eine defensiv gut aufgestellte, grundsätzlich auch spielstarke Mannschaft sowie in Lionel Messi den Fußball-Superstar der letzten Jahre aufbieten kann. Doch zumindest über die Favoritenrolle der Deutschen scheinen sich die meisten Fans einig. "Wahrscheinlich waren wir noch nie so sehr Favorit, wie wir es am Sonntag sind", sagte ZDF-Experte und Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, der sonst nicht zu überbordender Euphorie neigt, soeben im Morgenmagazin.

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Aber was meinen Sie, liebe Leserinnen, liebe Leser? Kommentieren und diskutieren Sie wieder mit in unserem täglichen WM-Blog, in dem wir Ihnen heute wieder alle wichtigen Nachrichten und Debatten rund um die Fußball-WM in Brasilien nahebringen. Sind die Deutschen wirklich schon durch? Oder ist gerade die Siegesgewissheit gefährlich und ein Vorteil für Argentinien? Nutzen Sie zum Debattieren bitte die Kommentarfunktion etwas weiter unten auf dieser Seite.

Unseren WM-Blog vom Mittwoch, in dem es um argentinisches Glück und niederländische Trauer geht, aber auch um den unglücklichen WM-Gastgeber Brasilien oder bereits geplante Siegesfeiern deutscher Weltmeister in spe, können Sie hier nachlesen. Viel Spaß bei Lektüre und Debatte!

Diskutieren Sie mit dem WM-Blogger Markus Hesselmann bei Twitter

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