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FIFA-Generalsekretär Valcke alle Fans aus Europa. Sie sollen nicht zu sorglos an den Zuckerhut fliegen.

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WM in Brasilien: FIFA-Generalsekretär warnt Fußballfans vor Leichtsinn

Zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien werden rund 600 000 Touristen aus dem Ausland erwartet. Gut einen Monat vor dem WM-Anpfiff warnt FIFA-Generalsekretär Valcke alle Fans aus Europa. Sie sollen nicht zu sorglos an den Zuckerhut fliegen.

Mit einem Appell an alle WM-Touristen hat FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke gut einen Monat vor Turnierbeginn auf Probleme im Gastgeberland Brasilien hingewiesen. „Meine Botschaft an die Fans ist: Sorgen Sie dafür, alles gut organisiert zu haben. Sie können nicht am Strand schlafen“, sagte der WM-Cheforganisator des Fußball-Weltverbandes bei einem Pressegespräch in Zürich.

Auf die Fans warte in Brasilien aus Sicherheitsgründen und wegen schwieriger Reise-Logistik in dem riesigen Land eine größere Herausforderung als auf die 32 Mannschaften, Medienvertreter oder Offizielle. „Man kann nicht mit dem Rucksack ankommen und sagen, los geht's“, sagte Valcke. Zu dem Turnier vom 12. Juni bis 13. Juli werden rund 600 000 Touristen aus dem Ausland erwartet. Gerade an die Fans aus Europa richtete Valcke seine Worte. „Es ist nicht wie in Deutschland, wo man auch mal im Auto schlafen kann. Das ist in Brasilien schwierig“, sagte Valcke. Hotels und Flüge sollten die WM-Touristen rechtzeitig gebucht haben.

Keine Proteste im Stadion

Beim Countdown bis zum Eröffnungsspiel am 12. Juni in Sao Paulo zwischen Brasilien und Kroatien warte auf die WM-Organisatoren am Zuckerhut noch einige Arbeit. „Es gibt mit Sicherheit Dinge, die noch nicht fertig sind. Ich würde nicht sagen, dass wir nicht bereit sind, aber es ist noch nicht alles erledigt“, sagte der Franzose. Drei der zwölf Stadien sind weiterhin nicht fertiggestellt, darunter die Eröffnungsarena in Sao Paulo. Probleme werden auch bei der Telekommunikation und dem Transport zwischen den teilweise mehrere Tausend Kilometer entfernten Spielorten erwartet.

Valcke verteidigte die FIFA erneut gegen Kritik an der Turnierausrichtung in Brasilien - ungeachtet zu erwartender sozialer Proteste wie beim Confederations Cup 2013. „Wir sind nicht für alles verantwortlich. Ich hoffe, dass viele Menschen da sind, die verstehen, dass wir alles getan haben, was wir konnten. Und wir haben es nicht gegen Brasilien getan, sondern mit und für Brasilien.“ Der FIFA-Generalsekretär versicherte, dass es während der 64 Spiele in den Stadien nicht zu politischen Protesten kommen werde. „Im Stadion? Null. Wir werden sicherstellen, dass die Security alles checkt. Das Stadion ist nicht der Ort, irgendeine politische oder religiöse Meinung zu äußern. Egal, welche es ist. Wir stellen sicher, dass das Spiel nicht missbraucht wird“, betonte Valcke.

Ein großes Land mit Problemen

Gleichzeitig verteidigte er die FIFA-Entscheidung, bei der Eröffnungsfeier entgegen bislang gängiger Praxis auf Ansprachen von Weltverbands-Boss Joseph Blatter oder Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff zu verzichten. „Wenn man weiß, dass solche Dinge passieren können, warum soll man so eine Situation kreieren? Ich glaube, dass das nicht so wichtig ist. Was zählt, ist das Spiel Brasilien gegen Kroatien“, sagte er. Beim Confederations Cup war Rousseff vor dem Eröffnungsspiel gnadenlos ausgepfiffen worden, Blatter hatte erfolglos versucht, ihr verbal zur Seite zu stehen.

Außerhalb der Arenen könnten Demonstrationen schwerlich verhindert werden. Diese richteten sich aber nicht gegen die FIFA oder den Fußball, meinte der Top-Funktionär. „Brasilien ist ein großes Land, und es gibt Probleme, das ist klar. Diese zu lösen, wird Zeit benötigen. Die WM ist nicht dazu da, Probleme zu lösen oder Probleme zu schaffen. Eine WM ist eine WM.“ (dpa)

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