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WM in Dijon: Deutsche Handball-Frauen nicht zu stoppen:

Deutschlands Handball-Frauen haben zum Auftakt der Hauptrunde eindrucksvoll ihre Medaillienambitionen unterstrichen. Beim Spiel gegen "Lieblingsgegner" Spanien zeigte das Team neue Qualitäten.

Zum Auftakt der Hauptrunde bezwang der EM-Vierte in Dijon Spanien mit 30:25 (14:8) und feierte damit seinen vierten Sieg im vierten Spiel. Mit 4:0 Punkten hat die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) vor den nächsten Spielen gegen den WM-Dritten Ungarn am Samstag (14.30 Uhr/Eurosport) sowie gegen Polen am Sonntag und den WM-Zweiten Rumänien am Dienstag beste Chancen auf Platz eins in der Gruppe II.

Ihre Medaillenambitionen unterstrichen die deutschen Handballerinnen gegen "Lieblingsgegner" Spanien von der ersten Minute an. Dank einer glanzvollen Abwehrarbeit kam die DHB-Auswahl im 18. Vergleich gegen die Ibererinnen zum 17. Sieg bei einem Unentschieden. "In der ersten Halbzeit haben wir die Fehler der Spanierinnen ausgenutzt, in der zweiten Halbzeit war es umgekehrt. Wir haben eine unheimliche Moral bewiesen", lobte Bundestrainer Armin Emrich. Vor 2500 Zuschauern waren erneut Rekord-Torschützin Grit Jurack (Viborg/9) und Welthandballerin Nadine Krause (Kopenhagen/9/2) die überragenden Werferinnen.

"Wir hatten ein paar Hänger"

"Jeder wusste, dass in der Hauptrunde jedes Spiel ein schweres Spiel ist. Wir hatten ein paar Hänger, aber es ist eine neue Qualität, dass wir uns da wieder rausgezogen haben. An das Viertelfinale denken wir jetzt noch nicht. Als nächstes kommt Ungarn, und da müssen wir wieder konzentriert sein", sagte Nadine Krause. Die Fehleranalyse wird ihrer Meinung nach nur kurz ausfallen: "Wir wollen nicht kritisch zurück, sondern selbstbewusst nach vorn schauen."

Einen Tag nach dem Umzug von Nantes nach Dijon startete die deutsche Mannschaft voller Tatendrang in die zweite Turnierphase. Gestützt auf eine anfangs erneut überzeugende Deckung sowie die wieder starke Torfrau Sabine Englert (Hypo Niederösterreich) bestimmte der WM-Sechste die Partie vom Anpfiff an. Von 3:2 (6.) enteilte die Mannschaft von Bundestrainer Emrich über 8:3 (13.) bis auf 11:4 (18.).

Beste Torchancen wurden vergeben

Größtes Manko trotz des deutlichen Vorsprungs war jedoch die Chancenverwertung. Die deutschen Spielerinnen vergaben selbst in aussichtsreichen Positionen rund ein Dutzend beste Tormöglichkeiten, trafen häufig Pfosten und Latte. So vergab der EM-Vierte eine höhere Führung zur Pause als das 14:8.

Nach Wiederanpfiff erhöhte die deutsche Mannschaft zunächst durch die eingewechselte Mandy Hering (Frankfurt/Oder) auf 15:8 (31.) und ließ sich auch nicht verunsichern, als der Vorsprung auf 15:11 (33.) schmolz. Doch als Kathrin Blacha (Thüringer HC) zweimal sowie Nina Wörz (Randers) zwischen der 37. und 44. Minute wegen Zeitstrafen auf die Bank mussten, verlor die DHB-Auswahl völlig die spielerische Linie. Die komfortable Führung beim 21:15 (40.) ging verloren und betrug beim 21:19 (44.) nur noch zwei Tore.

Vor allem die Abwehr packte nicht mehr so beherzt zu. Überdies klappte im Angriff nicht mehr viel, weil sich die leichten Fehler häuften. Doch am Ende setzte sich die Routine und Cleverness der DHB- Auswahl durch, weil vornehmlich "Joker" Hering couragiert auftrat und fünf Treffer markierte. (ho/dpa)

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