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WM Kolumne: Die Kritik ist kompletter Unsinn Gero Bisanz verteidigt Nationaltrainerin Neid und ärgert sich über Werbeplakate

Eins vorweg: Die Kritik an Silvia Neid ist kompletter Unsinn. Ich spreche den Leuten, die jetzt meinen, alles besser zu wissen, jegliche Kompetenz ab.

Eins vorweg: Die Kritik an Silvia Neid ist kompletter Unsinn. Ich spreche den Leuten, die jetzt meinen, alles besser zu wissen, jegliche Kompetenz ab. Ich werde Silvia in den nächsten Tagen sprechen, im Moment schottet sie sich noch ab – was nach dieser Enttäuschung verständlich ist. Sie hat sich schon als Spielerin Niederlagen sehr zu Herzen genommen. Es ist normal, dass man nach so einer Enttäuschung in ein Loch fällt. Doch sie weiß, dass und vor allem wie es weitergehen muss.

Man muss die Lehren aus diesem Spiel gegen Japan ziehen: Das Aufbauspiel war schlecht, die Spielerinnen haben weder den Ball gut verteilt, noch sich gut angeboten. In meinen Augen ein Problem der Physis. Ich kann die Arbeit der Mental-und Konditionstrainer nicht bewerten, aber fest steht: Das Produkt der Arbeit reichte nicht. Man kann über die drei Monate Vorbereitungszeit streiten, die Frage stellt sich, ob man nicht die Mannschaft ausgepowert hat. Vielleicht hat darunter auch die Spielfreude des Teams gelitten, die in diesem Turnier zu oft fehlte. Zudem kam der Druck von außen; aus meiner Sicht waren die Werbeplakate mit den Seitenhieben auf das Nationalteam der Männer unangebracht. Für die Spielerinnen mag die öffentliche Aufmerksamkeit positiv gewesen sein, doch sie dürfte sie auch abgelenkt haben. Sie haben ihr Potenzial nicht abgerufen. Das sind die Faktoren, die Silvia analysieren wird. Doch sie hat nach bestem Wissen gehandelt, es hat nicht gereicht, so ist der Sport. Ich stimme Theo Zwanziger aber zu: Silvia ist die Beste für den Job als Bundestrainerin – das war so und das bleibt so.

An dieser Stelle wechseln sich der langjährige Bundestrainer Gero Bisanz, der Schriftsteller Moritz Rinke, DFB-Jugendtrainerin Anouschka Bernhard und Turbine Potsdams Coach Bernd Schröder ab.

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