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WM-Playoffs: Letzte Chance für Mexiko

In der Qualifikationsrunde für die Fußball-WM 2014 hat die mexikanische Nationalmannschaft enttäuscht. Nun bekommt die „Tri“ in der Relegation eine letzte Chance. Miguel Herrera gibt beim Hinspiel am Mittwoch sein Debüt als Nationaltrainer in der WM-Ausscheidung.

Nur noch 180 Minuten trennen Mexiko vom nationalen Aufatmen - oder landesweiter Depression. Nach einer desaströsen Qualifikation muss die stolze Fußball-Nation in den Playoffs um die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien kämpfen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Nationalmannschaft, die im ersten Relegationsspiel am Mittwoch in Mexiko-Stadt auf Neuseeland trifft.

Zwar geht Mexiko als klarer Favorit in die Playoffs, zu Überheblichkeit gibt es allerdings keinen Anlass. Bei der WM 2010 in Südafrika verlor Neuseeland immerhin keine einzige Partie. Mit sechs Siegen in sechs Spielen setzte sich die Mannschaft in der Qualifikationsrunde in Ozeanien zudem souverän durch.

„Wir haben keinen Grund für übersteigertes Selbstbewusstsein“, sagte Nationaltrainer Miguel Herrera am Wochenende nach einem Testspiel gegen den Zweitligisten Lobos. „Wir werden beide Spiele mit großer Ernsthaftigkeit angehen.“ Nach dem Heimspiel in Mexikos Hauptstadt trifft die „Tri“ am 20. November in Wellington erneut auf die Neuseeländer.

Eine Zitterpartie will Mexikos Nationalcoach unbedingt vermeiden. „Wir wollen beide Spiele gewinnen. Wir müssen mit einem Vorteil nach Neuseeland fahren“, sagte Herrera. Für den 45-Jährigen ist die Partie im Estadio Azteca zugleich sein Debüt als Nationalcoach in der WM-Qualifikation. Erst Mitte Oktober hatte er den Posten vom glücklosen Víctor Manuel Vucetich übernommen, der nach der Niederlage gegen Costa Rica entlassen worden war.

„Wir haben fast das Niveau erreicht, das wir anstreben“, sagte Herrera vor dem Abschlusstraining am Dienstag. „Die Jungs haben in den letzten Wochen alles gegeben.“ Bei einem Freundschaftsspiel Ende Oktober in San Diego setzte sich die „Tri“ 4:2 gegen Finnland durch.

Bis auf zwei Positionen steht die Elf für die Partie gegen Neuseeland bereits. Unklar war zuletzt noch, ob Aldo de Nigris oder Raúl Jiménez neben Oribe Peralta die Sturmspitze bildet. Im Tor schwankt Herrera noch zwischen Moisés Muñoz und Jesús Corona.

Auf eine Taktik hat sich Herrera hingegen schon festgelegt. „Wir werden offensiv spielen und das gegnerische Tor suchen“, sagte der Trainer in einem Interview der Zeitung „El Universal“. „Wir haben an unserer Verteidigung gearbeitet, am Angriff. Wir haben geübt, uns zurückzuziehen, wenn der Gegner im Ballbesitz ist und unsere Position zurückzuerobern.“ Auf den Rängen des Azteken-Stadions werden die Kräfteverhältnisse am Mittwoch eindeutig sein. Gerade mal 50 Fans reisen nach Angaben der neuseeländischen Botschaft an, um die „All Whites“ anzufeuern.

Botschafterin Clare Kelly wagt vor der Partie keine optimistische Prognose. „Mit ihrer Erfahrung wird die mexikanische Mannschaft wahrscheinlich gewinnen“, sagte sie in einem Interview des Sportportals mediotiempo.com. „Aber Neuseeland ist sehr ehrgeizig, in jeder Sportart.“ Fußball gilt nicht gerade als Nationalsport der Kiwis. „Wenn es um Rugby ginge, wäre es etwas anderes“, sagte Kelly der Zeitung „Excélsior“. (dpa)

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