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Weit und breit nur Männer: Die iranischen Fußballfans.

© Atta Kanare/AFP

WM-Qualifikation: Irans Frauen protestieren gegen Diskriminierung bei Länderspiel

Der Zugang ins Fußballstadion ist Frauen im Iran verboten. Nach dem WM-Qualifikationsspiel gegen Syrien steht der Ausschluss nun in der Kritik.

Mit Protesten haben iranische Frauen auf den Ausschluss vom WM-Qualifikationsspiel des Iran gegen Syrien (2:2) reagiert. Vor der Begegnung am Mittwoch hatte der iranische Fußballverband (FFI) entschieden, keine Frauen aus dem Iran ins Asadi Stadion in Teheran zu lassen. Weibliche Fans aus Syrien erhielten jedoch Zutritt.

„Es ist sehr bedauerlich zu sehen, dass nur die weiblichen Fans der Gegenmannschaft zu einem Heimspiel des iranischen Nationalteams zugelassen werden“, sagte die Abgeordnete Fatemeh Hosseini der Nachrichtenagentur ISNA am Mittwoch. Das Parlament werde nach den Sommerferien das Thema auf die Agenda setzen und erwarte klare Antworten vom Sportminister, so Hosseini.

Der Zugang von Frauen in Sportstadien ist im Iran ein Politikum. Der einflussreiche Klerus ist dagegen. Islamische Frauen hätten in Stadien, besonders im Asadi Fußballstadion mit dessen frenetischen männlichen Fans und ihren vulgären Rufen, nichts zu suchen.

Die Regierung von Präsident Hassan Ruhani ist gegen das international kritisierte Verbot, kann sich aber gegen den Klerus nicht durchsetzen. Das Sportministerium versucht die Debatte seit Jahren mit einer „Familientribüne“ zu beruhigen. (dpa)

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