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Sport: WM-Test: Handballer steigern sich Niederlage und Sieg bei Spielen in Polen

Kielce - Die Männer auf der deutschen Bank sprangen geschlossen auf, jeder einzelne ballte die Fäuste, als Torsten Jansen 90 Sekunden vor dem Abpfiff in Unterzahl zum 28:26 gegen Polen traf. Denn mit diesem Tor stand die Revanche unmittelbar bevor für die derbe 29:34- Niederlage tags zuvor gegen den gleichen Gegner an gleicher Stelle.

Kielce - Die Männer auf der deutschen Bank sprangen geschlossen auf, jeder einzelne ballte die Fäuste, als Torsten Jansen 90 Sekunden vor dem Abpfiff in Unterzahl zum 28:26 gegen Polen traf. Denn mit diesem Tor stand die Revanche unmittelbar bevor für die derbe 29:34- Niederlage tags zuvor gegen den gleichen Gegner an gleicher Stelle. Am Ende gewann die deutsche Handball-Nationalmannschaft mit 28:27 (13:12) im mittelpolnischen Kielce gegen einen physisch sehr starken Gegner. 117 Tage vor dem WM- Eröffnungsspiel in Berlin gegen Südamerikameister Brasilien freute sich Bundestrainer Heiner Brand sehr über die „klare Leistungssteigerung meiner Mannschaft“. Als sehr wichtig stufte der 54-Jährige das Wochenende ein: „Diese Reise hat ihren Sinn voll erfüllt.“ Auch Florian Kehrmann (Lemgo), der mit sieben Toren erfolgreichste deutsche Werfer, sah eine „starke Teamleistung. Jeder hat dem anderen in der Abwehr geholfen“.

Einen Tag vorher war die Miene des Bundestrainers noch düster gewesen. „Wir waren den Polen im Zweikampfverhalten unterlegen“, hatte Brand bemängelt. Dieses Manko auszugleichen waren die deutschen Spieler um Abwehrchef Frank von Behren (Flensburg) gestern sichtlich bemüht – und mit sichtbarem Erfolg. Denn die polnischen Rückraumstars Martin Lijewski (Flensburg) und Karol Bielecki (Magdeburg), die am Samstag noch nach Belieben getroffen hatten, kamen in der ersten Halbzeit kaum noch durch, da sich die Deutschen viel engagierter und kämpferischer entgegenstellten. Obwohl das Experiment, es das ganze Spiel über mit einer 5:1-Deckung zu versuchen, am Samstag nur selten fruchtete, wich Brand davon auch im zweiten Spiel nicht ab. Diesmal störte Dominik Klein (Kiel) die Kreise von Bielecki wirkungsvoll. Auf dieser Grundlage führte das Team in der ersten Halbzeit stets mit ein oder zwei Treffern, da sich auch Torwart Carsten Lichtlein in guter Form präsentierte. Erst kurz vor der Pause ging Polen wieder in Führung.

Nach Wiederanpfiff zogen die Polen auf 16:12 davon (34.), und es drohte damit eine Wiederholung des Szenarios vom Vortag. Aber die Deutschen wehrten sich gegen die Niederlage und gingen nach fünf Toren in Serie mit 17:16 in Führung, als Kapitän Markus Baur einen Strafwurf sicher verwandelte (38.). Nun ging das Spiel hin und her, und in der 51. Minute warf der Magdeburger Grzegorz Tkaczyk, der wie sieben seiner polnischen Kollegen sein Geld in der Bundesliga verdient, die Gastgeber wieder mit 24:22 in Front. Aber die Deutschen kamen zurück und gingen nach vier Toren in Folge vorentscheidend in Führung, als der Lemgoer Kehrmann vom Kreis aus in den Winkel traf (55.). Trotz einer Zeitstrafe gegen Sebastian Preiss rettete das Brand-Team den Vorsprung mit großer Verbissenheit über die Zeit.

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