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Insgesamt zehn Tage verbringt die Mannschaft in Südtirol; in der nächsten Woche geht es vor allem um die taktische Feinjustierung für die Weltmeisterschaft.

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WM-Vorbereitung: Keinerlei Ablenkung für die Nationalmannschaft

Die Nationalelf schottet sich derzeit in Südtirol ab. Anders als bei früheren Turnieren wird es diesmal wenig Freizeit für die Nationalspieler geben. Der Familienteil mit Frauen und Kindern ist zum Beispiel ersatzlos gestrichen worden

Es ist nur unschwer zu übersehen, dass die Menschen im Passeiertal derzeit stinkestolz sind auf den prominenten Besuch aus Deutschland; aber es gibt auch Leute, die sich durch die Fußball-Nationalspieler belästigt fühlen. Als die Mannschaft am Anreisetag auf Fahrrädern die Gegend erkundete, um die Muskeln ein wenig zu lockern, drängelte von hinten ein älterer Herr auf einem Elektrobike. „Der hat ganz frech geklingelt und sich beschwert, dass wir zu langsam fahren“, berichtete Oliver Bierhoff, der Manager der Nationalmannschaft.

Die Meinungen, ob die Fahrradtour schon eine besonders hohe Belastung war, gingen nachher ein wenig auseinander. „Für den einen oder anderen war es doch etwas zu viel“, sagte Hansi Flick, der Assistent von Bundestrainer Joachim Löw. Das aber ist nicht ungewöhnlich in dieser Phase der Vorbereitung. „Die Situation in der Mannschaft ist sehr unterschiedlich“, sagte Flick. Manche Spieler sind in den vergangenen Wochen hoch belastet worden; andere haben eher weniger gespielt. In den nächsten Tagen wird es deshalb darum gehen, alle 24 Feldspieler durch ein individuell abgestimmtes Programm in einen ähnlichen körperlichen Zustand zu bringen.

Anders als bei früheren Turnieren wird es diesmal wenig Ablenkung für die Nationalspieler geben. Der Familienteil mit Frauen und Kindern ist ersatzlos gestrichen worden, auch das Begleitprogramm wurde radikal ausgedünnt. Nächste Woche sollen der Golfprofi Martin Kaymer und Formel-1-Pilot Nico Rosberg zu Besuch kommen – so viel Entgegenkommen für den gemeinsamen Sponsor muss sein. Der Fokus aber, so Bierhoff, „liegt ganz klar auf der Arbeit auf dem Platz“.

Insgesamt zehn Tage verbringt die Mannschaft in Südtirol; in der nächsten Woche geht es vor allem um die taktische Feinjustierung für die Weltmeisterschaft. Unter anderem wird die Nationalmannschaft drei Testspiele gegen die eigene U 20 bestreiten, die heute nach St. Martin anreist. Der Nachwuchs soll klare Vorgaben erhalten, wie er zu spielen hat, um bestimmte Situationen zu simulieren, die das deutsche Team auch in Brasilien erwartet.

Dazu hat Manager Bierhoff eine öffentliche Trainingseinheit angekündigt, als Dankeschön für die Leute im Passeiertal, die so stinkestolz sind auf den prominenten Besuch aus Deutschland – und von dem sie im Alltag kaum etwas mitbekommen werden.

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