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Sport: Wo er steht, dorthin fällt kein Rampenlicht

Der beschwerliche Weg des Michael Komma vom Profispieler zum Co-Trainer VON THOMAS ZELLMER Berlin.Die Leisen, die Stillen, noch dazu ohne Handy-Telefonnummer, die haben es schwer heutzutage.

Der beschwerliche Weg des Michael Komma vom Profispieler zum Co-Trainer VON THOMAS ZELLMER

Berlin.Die Leisen, die Stillen, noch dazu ohne Handy-Telefonnummer, die haben es schwer heutzutage.Immer zwei, drei Schritte hinter dem Chef, dahin fällt kein Rampenlicht.Aber Michael Komma ist zufrieden mit seinem Los.Michael Komma? Der trug fünf Jahre das Trikot der Preussen/Devils und war Eishockeyprofi.Bis zum 13.November 1995.Da prallte er im Lokalderby gegen die Eisbären (3:4) nach einem Check mit dem Kopf gegen die Bande des Eisstadions an der Jafféstraße.Seine Karriere, schon bis dahin eher im Stillen verlaufen, war zuende.Ohne große Schlagzeilen.Eine Odyssee von Arzt zu Arzt, von Professor zu Professor folgte - "Lagerungs-Schwindel" war der medizinische Fachbegriff.Kommas damaliger Berliner Trainer Curt Lundmark hatte Tränen in den Augen, wenn sein Schützling danach monatelang vergeblich versuchte, wieder Fuß zu fassen."Das Gleichgewichtsorgan im Ohr ist geschädigt, wenn ich einmal etwas Krafttraining mache, nimmt der Druck im Kopf zu, extreme Schwindelgefühle stellen sich ein.Am schlimmsten ist es beim Fliegen", sagt Komma. Heute arbeitet der 32jährige bei den Berlin Capitals als Co-Trainer, und sieht es als "völlig unwichtig" an, im Vordergrund eine Rolle zu spielen.Der im letzten November als Manager entlassene Stefan Metz hatte Michael Komma 1991 als Spieler von Bad Tölz nach Berlin geholt, ihm hatte er es auch zu verdanken, daß er als Asisstenztrainer Nachfolger von Czeslaw Panek wurde.Komma macht sich viele Gedanken, auch darüber, wie wenig dezent es in seiner Branche zugeht: "Schau herum, die Blender kommen überall zurecht." Aber das "bietet" er nicht an, dafür fachliche Kompetenz, "vor allem im sportmedizinischen Bereich und in der Taktik".Komma ist sich seiner Fähigkeiten bewußt, aber er trägt sie nicht auf dem Präsentierteller vor sich her.Mit Peter Ustorf, der bei den Capitals allein das sportliche Sagen hat, unterhält sich Komma "extrem viel" und verhehlt dabei auch nicht, "daß ich manches Mal ganz anderer als er bin". Wenn die Capitals heute nach der Länderspielpause daheim gegen Mannheim den letzten Abschnitt in der Meisterrunde in Angriff nehmen (20 Uhr, Jafféstraße), dann freut sich Komma - wie Ustorf - darüber, daß sich das Verletztenlager ausgedünnt: "Peltonen ist erstmals wieder dabei.Jetzt fehlen nur noch Holzmann, Malo, Brännström und Matikainen".Die Saison-Aussichten insgesamt sieht Exprofi Komma, dessen Vertrag gerade bis 1999 verlängert wurde, abhold jeglicher Trommelschläge.So, wie es eben seine Art ist: "Wir können froh sein, wenn wir wieder das Halbfinale schaffen."

THOMAS ZELLMER

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