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Sport: Wo gewonnen wird

Die wichtigsten Etappen bei der Tour de France

Jan Ullrich wartete auf Lance Armstrong. Der USAmerikaner war bei der letzten großen Pyrenäen-Etappe der vergangenen Tour de France nach Luz Ardiden gestürzt. Ullrich erhielt für die faire Geste später viele Komplimente, Armstrong aber hatte die Situation ausgenutzt, um seinen fünften Gesamtsieg bei der Frankreich-Rundfahrt zu sichern. Er hängte Ullrich am letzten Anstieg der Etappe ab, war 67 Sekunden vor ihm im Ziel. Ullrich blieb danach nur noch eine Minimalchance, am vorletzten Tag beim Einzelzeitfahren. Doch der Deutsche stürzte im Dauerregen. Diese Szenerie war typisch für die Tour de France: Entscheidungen fallen in den Bergen und beim Zeitfahren, auf den Flachetappen dürfen sich die Sprinter profilieren oder die Außenseiter austoben. Das wird auch 2004 nicht anders ablaufen. Vor allem auf den folgenden Etappen könnte die Entscheidung über den Gesamtsieg fallen:

4. Etappe, Mannschaftszeitfahren, Cambrai – Arras: 2003 büßte Ullrich mit dem Team Bianchi 43 Sekunden auf Armstrongs Mannschaft US-Postal ein. Doch Ullrichs neues Team gilt als stärker. Die Etappe ist für T-Mobile-Teamchef Mario Kummer ein „moralischer Wegweiser“: „Wir hoffen, dass wir sogar auf Armstrong etwas gutmachen können.“ Neu ist, dass das letztplatzierte Team maximal nur 170 Sekunden auf den Sieger verlieren kann – auch wenn der tatsächliche Abstand größer sein sollte.

10. Etappe, Limoges – Saint Flour : Am französischen Nationalfeiertag steht die erste schwere Bergetappe auf dem Programm. Mit 237 Kilometern ist es die längste Strecke der Tour, beim Pas de Peyrol geht es in eine Höhe von 1589 Metern.

12. Etappe, Castelsarrasin – La Mongie und 13. Etappe, Lannemezan – Plateau de Beille : Es geht in die Pyrenäen. Neu ist bei dieser Tour: Für die Anwärter auf das Bergtrikot gibt es im Ziel doppelt so viel Punkte wie sonst. Alleinfahrten sind dort garantiert – auch einen Tag später. Die Strecke ist mit ihren vielen Steigungen und Abfahrten noch schwerer einzuschätzen als die zwölfte Etappe.

15. Etappe, Valréas – Villard de Lans: Der höchste Gipfel der Etappe ist der Col de Chalimont mit 1374 Metern, rund zehn Kilometer vor dem Ziel.

16. Etappe, Einzelzeitfahren, Le Bourg d’Oisans – L’Alpe d’Huez: Das erste Einzelzeitfahren der Tour über 15,5 Kilometer, bei dem ein Höhenunterschied von über 1000 Metern zu bewältigen ist. Alpe d’Huez haftet Mythisches an: Schon bei seiner Tour-Premiere 1952 wurde mit Fausto Coppi der Sieger von Alpe d’Huez auch Gesamtsieger. Auch 1998 entschied ein Italiener die Tour dort für sich: Der verstorbene Marco Pantani, dem diese Etappe diesmal gewidmet ist.

17. Etappe, Bourg d’Oisans – Grand Bornand: Die letzte Bergetappe gilt als eine der schwersten: Nach 36 Kilometern wartet der 1924 Meter hohe Glandon auf die Fahrer, nach 73 Kilometern haben sie den höchsten Punkt der Tour 2004 erreicht, den 2000 Meter hohen Col de la Madeleine.

19. Etappe, Einzelzeitfahren in Besancon: Wenn der Abstand an der Spitze der Gesamtwertung nicht wesentlich ist, können sich auf dem 55–Kilometer-Kurs noch Veränderungen ergeben – bevor es am Tag danach zum Finale nach Paris geht. cv

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