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Sport: Wo ist die Seele?

Die EM kommentiert von Irgendetwas fehlt, irgendwas ist anders im französischen Spiel. Nicht Zinedine Zidane, der macht immer noch wunderbare Sachen mit seinen Füßen.

Die EM kommentiert von

Irgendetwas fehlt, irgendwas ist anders im französischen Spiel. Nicht Zinedine Zidane, der macht immer noch wunderbare Sachen mit seinen Füßen. Und auch nicht Thierry Henry. Aber wo ist Esprit, wo sind Kopf, Herz, Seele, mit denen Fußball doch erst zum Spiel wird? Welche Melodie spielen die Franzosen? Ich höre sie nicht mehr. Sie sind immer noch gut, die Franzosen, und doch: Sie arbeiten Fußball. Und ihre Arroganz, die konnte man in den vergangenen Jahren verzeihen, weil sie im Einklang stand mit der Inspiration. Jetzt wirkt sie unpassend, dreist und grundlos.

Was weiß Wayne Rooney davon? Was weiß er von Esprit und Inspiration? Nichts, nichts, nichts, und das ist auch gut so. Wahrscheinlich würde es ihn nur behindern, wenn er anfängt zu denken. Er hat die Athletik eines Fürchtegottes, er hat die Schlichtheit englischen Fußballs – und er hat eine Eleganz im Fuß, die man bei einem Franzosen Esprit nennen würde. Allein, er ist allein, und ich glaube nicht, dass dieser Solitär reicht, um England zum Titel zu tragen. Dazu bedarf es einer Melodie, der Melodie eines Ensembles – nur, ich höre sie nicht, ich höre sie nicht.

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