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Lachend zum Sieg: Ivica Olic (l.) erzielte den Ausgleich zum 1:1.

© Imago

Wolfsburg - Dortmund 2:1: Gar nicht so unverdient

In einem guten und doch seltsamen Spiel unterliegt Borussia Dortmund beim VfL Wolfsburg mit 1:2. Weider einmal können die Borussen nach einer Champions-League-Woche nicht in der Bundesliga gewinnen.

Ist das schon eine Mini-Krise oder nur eine Konjunkturdelle? Borussia Dortmund hat jedenfalls schon mal schönere Zeiten erlebt. Am Mittwoch gab es ein 0:1 in der Champions League gegen den FC Arsenal, am Samstag nun eine 1:2 (1:0)-Niederlage beim VfL Wolfsburg, dazu schied Innenverteidiger Neven Subotic mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus. Für Trainer Jürgen Klopp war es eine „schreckliche Nachricht“, sehr viel bedrückender als das Tabellenbild, in dem der Rückstand zum FC Bayern auf vier Punkte anwuchs, pünktlich zum Spitzenspiel am nächsten Spieltag. Dabei sah es nach Marco Reus’ Führungstor zur Pause noch gut aus für die Borussia. Dann aber drehten Ricardo Rodriguez und Ivica Olic mit ihren Toren vor 30 000 Zuschauern in der ausverkauften VW-Arena das Spiel.

Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking sprach von einer „herrlichen Momentaufnahme“. Diese war so unverdient nicht, denn gerade in der ersten Halbzeit hatte Dortmund in der Vorwärtsbewegung kaum stattgefunden. Drei Tage nach dem 0:1 gegen Arsenal tat sich die Borussia schwer damit, ihr druckvolles Angriffsspiel aufzuziehen. Weil die Unterstützung aus der Etappe fehlte, wirkte Torjäger Robert Lewandowski ganz vorne ziemlich verloren. Wolfsburg dagegen hatte schon in der ersten Halbzeit gute Chancen, sie wurden von Ivan Perisic, Slobodan Medojevic und Patrick Ochs vergeben. 

Die erste Halbzeit war eigentlich schon vorbei, aber wegen der Verletzung von Subotic gewährte Schiedsrichter Jochen Drees zwei Minuten Nachspielzeit. Ausgerechnet der zuvor so starke Ochs ließ Henrich Mchitarjan am Strafraum über das Bein springen. Den fälligen Freistoß schlenzte Marco Reus mit viel Effet über die Mauer und in das linke obere Dreieck des Wolfsburger Tores. Ein Tor von grandioser Klasse, es stand allerdings nicht gerade idealtypisch für den Dortmunder Auftritt in dieser ersten Halbzeit.

Es passte aber bestens zu diesem guten und doch seltsamen Fußballspiel. Die Borussia stand in der Folge höher und spielte besser. Aubameyang vergab nach einem von Lewandowski großartig eingeleiteten Konter das mögliche 2:0. Aber das nächste Tor schossen die Wolfsburger. Auch diesmal war es ein direkt verwandelter Freistoß, allerdings war er aus halbrechter Position von Ricardo Rodriguez mehr als Flanke gedacht. Robin Knoche verpasste denn auch ganz knapp den Ball, wodurch er Roman Weidenfeller irritierte. Auf einmal war der Ball im Tor und der Dortmunder Torhüter sah nicht besonders gut aus. Das hatte er sich einen Tag nach seiner erstmaligen Nominierung für die Nationalmannschaft wahrscheinlich ein bisschen anders vorgestellt.

Beim nächsten und entscheidenden Wolfsburger Tor aber traf Weidenfeller keine Schuld. Wieder ging es über rechts, diesmal über Ivica Olic, der erst Marcel Schmelzer umkurvte und dann den Ball mit links in die lange Ecke zirkelte. Es war das sechste Saisontor des 34 Jahre alten Stürmers, und es stand in seiner Schönheit und technischen Perfektion dem von Reus in nichts nach.

Und doch hätte es beinahe noch eine Volte gegeben. Zweimal attackierte Rodriguez im Strafraum Lewandowski, zweimal forderten die Dortmunder vergeblich einen Elfmeter. Und dann war da noch die zweite Freistoßchance für Marco Reus. Nur ein paar Minuten nach dem Kunstschuss von Olic, aus annähernd identischer Position wie beim 1:1. Wieder hob Reus den Ball in die linke Ecke, aber diesmal prallte er vom Pfosten zurück.

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