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Gute Miene zum enttäuschenden Spiel: Gladbachs Trainer Lucien Favre in Wolfsburg.

© dpa

Wolfsburg - Gladbach 3:1: Favre verliert erneut beim VfL

Erinnerungen trügen nicht: Wie einst mit Hertha verliert Trainer Lucien Favre beim 1:3 in Wolfsburg auch mit Borussia Mönchengladbach ein wichtiges Spiel.

Wolfsburg - Lucien Favre hegt keine besonders warme Erinnerung an das Fußballstadion in Wolfsburg. Mit Hertha BSC ist ihm hier einmal die Chance auf den Meistertitel genommen worden, und auch gestern sah der Schweizer, der inzwischen Borussia Mönchengladbach trainiert, nicht allzu glücklich aus. Favre stürmte immer wieder an den Spielfeldrand, er wütete und wetterte, dirigierte und korrigierte. Offenbar ist der ewige Mahner und Hardcore-Realist doch noch von der Sehnsucht nach dem Europacup gepackt worden. Die Qualifikation ist für sein Team zwar weiterhin möglich, hat durch die 1:3 (0:1)-Niederlage beim VfL Wolfsburg allerdings einen argen Dämpfer erlitten. Die Wolfsburger hingegen feierten den ersten Heimsieg seit Mitte Januar.

Dabei hatten die Gladbacher begonnen, als gäbe es kein Morgen. „So musst du auswärts auftreten“, sagte Sportdirektor Max Eberl. Die Gäste kombinierten ansehnlich, sie verteidigten sehr hoch, eroberten früh die Bälle und schalteten schnell um. Allein die Effizienz im Abschluss fehlte. Schon nach 95 Sekunden tauchte Havard Nordtveit frei vor dem Wolfsburger Tor auf – und scheiterte an Diego Benaglio. Zwei Minuten später sah sich Wolfsburgs Torhüter Patrick Herrmann gegenüber, Borussias Außenstürmer schoss den Ball am Tor vorbei, und gleich darauf verpasste Mike Hanke eine Hereingabe von Juan Arango nur denkbar knapp.

„Wir haben uns fast schon um Kopf und Kragen gespielt“, sagte Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking, dessen Mannschaft mehr als 20 Minuten bis zum ersten gefährlichen Angriff brauchte: Diego verfehlte mit seinem Schuss jedoch deutlich das Gladbacher Tor. Beim 1:0 zehn Minuten vor der Pause profitierte der VfL von tätiger Hilfe der Borussen. Verteidiger Roel Brouwers lenkte einen Schuss von Maximilian Arnold ins eigene Tor. Eingeleitet hatte den Treffer der überragende Diego, der zwei Gladbacher Verteidiger mit sich zog und Arnold dann perfekt freispielte.

Die Borussen erwiesen sich auch in der zweiten Hälfte als freundliche Gäste: Peniel Mlapa traf zwar nach einem überragenden Zuspiel von Arango zum 1:1, doch schon kurz darauf lagen die Gladbacher schon wieder zurück. „Wir kriegen dumme Tore", klagte Favre. Beim 1:2 ließ Torhüter Marc-André ter Stegen den Schuss von Ivica Olic durch seine Beine rutschen. Dem 1:3 ging ein Ballverlust von Herrmann kurz vor dem Wolfsburger Strafraum voraus. Diego leitete den Gegenangriff selbst ein und schloss ihn nach einem Doppelpass mit Olic mit seinem neunten Saisontor ab.

Nach sieben Spielen ohne Niederlage und nun 40 Punkten hat der VfL den Klassenerhalt auch rechnerisch sicher. Selbst die Europapokalplätze sind nicht mehr allzu weit weg. „Unser Anspruch ist es, jetzt alle Spiele zu gewinnen“, sagte Manager Klaus Allofs. „Dann hätte man noch alle Möglichkeiten.“Stefan Hermanns

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