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Die VfL-Fans geben die Marschroute vor.

© dapd

Wolfsburg - Hoffenheim 2:2: Der Trainer lobt, das Publikum tobt

Dzeko rettet mit seinem Treffer zum 2:2 Trainer Steve McClaren wohl vorerst den Job. Die VfL-Fans dagegen fordern den Rauswurf von Manager Dieter Hoeneß.

Von Christian Otto

Wolfsburg - Steve McClaren ließ nichts unversucht. Er applaudierte an der Außenlinie seinen Spielern, obwohl sie 75 Minuten lang keinen Applaus verdient hatten. Der Brite feuerte in der Schlussphase eine Mannschaft an, die erst einen konfusen Eindruck hinterließ und dann noch zu einem späten Teilerfolg kam. Dass das magere 2:2 (0:2) des VfL Wolfsburg gegen die TSG Hoffenheim seinen Arbeitsplatz in der Bundesliga nur vorübergehend gesichert hat, liegt auf der Hand. „Wir machen einfach zu viele Fehler und müssen darüber dringend sprechend“, sagte McClaren voller Frust nach dem Spiel.

Das Verblüffende an der gestrigen Partie war: Die enttäuschten Fans des VfL forderten nicht den Rauswurf des Trainers, sondern den des Managers. „Hoeneß raus“ skandierte der aufgebrachte Anhang der Niedersachsen und macht damit deutlich, dass Dieter Hoeneß als Vorsitzender der Wolfsburger Geschäftsführung mehr in der Kritik steht, als es dem ehrgeizigen Manager lieb ist. „Die Situation ist nicht befriedigend. Aber wir werden mit dem Abstiegskampf nichts zu tun bekommen“, sagte Hoeneß nach dem siebten sieglosen Spiel des VfL in Folge.

Die Hoffenheimer hatten in der Schlussphase einer wechselhaften Partie ein wenig den Überblick verloren. Ihre beiden Tore vor der Pause durch den starken Luiz Gustavo, der verletzt ausgewechselt werden musste, und Gylfi Sigurdsson waren zunächst ein Beleg dafür, wer auf dem schwer zu bespielenden, gefrorenen Boden das bessere Rezept hatte. Wie es um die Moral und das Selbstvertrauen in der Wolfsburger Mannschaft bestellt ist, war nach dem Rückstand mehr als offensichtlich. Die VfL-Profis zeigten mit den Fingern gegenseitig aufeinander und ließen an den Kollegen ihren Frust ab. Vor allem der Däne Simon Kjaer leistete sich zudem voller Nervosität derbe Fehler.

Jubel gab es zumindest, als McClaren in Grafite nach der Pause einen dritten Stürmer einwechselte. Der Brasilianer bereitete eine Viertelstunde vor Schluss das 1:2 durch Diego vor, Edin Dzeko gelang in der Nachspielzeit immerhin noch das 2:2. Aber die Stimmung in Wolfsburg blieb frostig. Bei eisigen Temperaturen hatten sich nur noch 24 512 Zuschauer in ein Stadion verirrt, in dem es schon lange keinen ansehnlichen Auftritt der Heimmannschaft mehr zu sehen gab. Am Mittwoch, wenn im Achtelfinale des DFB-Pokals Energie Cottbus in Wolfsburg zu Gast ist, besteht die nächste Gelegenheit zu einer Wiedergutmachung. Christian Otto

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